269 der Unternehmer die Gewinnerzielung zum Zwecke seiner Unter- nehmung mache, er mag persönliche Motive haben, welche er wolle: immer muß er auch, welche Ziele er sonst auch verfolgen möge, wollen, daß die Unternehmung rentiert, das heißt einen Gewinn ab- wirft. Ich habe das die Objektivierung des Gewinnstrebens genannt und. ausführlich darüber an anderem Orte gesprochen‘. Durch das Wirtschaftssystem wird auch die Stellung bestimmt, die die einzelne Wirtschaft zu anderen Wirtschaften einnimmt, und diese kann von starkem Einfluß auf die Motivation des Wirtschafissubjektes werden. Wenn etwa die freie Konkurrenz herrscht, so muß. der Produzent seine Wirtschaft so einrichten, daß sie im Konkurrenzkampfe ob- siegt. Er wird also seine Entschlüsse fassen müssen unter Berück- sichtigung aller Marktverhältnisse. Überall dort, wo die einzelne Wirtschaft den „Gesetzen des Marktes‘‘ unterworfen ist, das heißt, wo sie im Preise durch eine andere Wirtschaft unterboten werden oder, wenn die Konkurrenz ausgeschaltet ist, wie im Falle des Mono- pols, doch wenigstens durch zu hohe Preise die Kundschaft verlieren kann, ist sie genötigt, ihr Verhalten den Anforderungen der billigsten Preisbemessung gemäß zu gestalten. Diese Markthörigkeit, wie wir diesen Zustand der Abhängigkeit von der Preisbildung nennen können, bedeutet nun aber die stärkste Beschränkung ihrer Willkür und zwingt die Gleichförmigkeit des Gebarens von außen den ein- zelnen Wirtschaften auf. Auch der Stand der Technik übt Einfluß auf die Motivation des Wirtschaftssubjektes: dieses wird sich ganz andere Aufgaben stellen, wenn die Technik hochentwickelt, als wenn sie unentwickelt ist. Und die Eigenart der Technik bestimmt die Eigenart der Zwecksetzung: die Erfindung des Koksverfahrens löst alle Pläne aus, die sich auf Unternehmungen zur Ausbeutung der Steinkohle beziehen, die Er- findung des Explosionsmotors, der ‚drahtlosen Telegraphie, des Radios, des Kinos usw. läßt mit einem Male Tausende gleichförmiger Betriebe entstehen, die ‚diese Erfindung auszunützen bestimmt sind. Tausende und Abertausende von Unternehmern wollen plötzlich das- selbe, und Millionen von Arbeitern müssen dasselbe wie ihre Brot- geber wollen. 183° Siehe meinen ‚„Modernen Kapitalismus‘, Bd. II. S, 39,