300 hat selber eine systematische zu sein, sofern sie die vorhandenen Möglichkeiten um ein Sinnzentrum gruppieren muß. Ich habe in meinen Werken von diesem Teil der Theorie besonders ausgiebigen Gebrauch gemacht: jeder wichtige Abschnitt wird, wie der Leser leicht feststellen kann, durch einen systematischen Überblick über die in dem Abschnitt behandelten Sachverhalte eingeleitet. Man sehe z. B. den ganzen ersten Abschnitt des 3. Hauptabschnitts im „Hoch- kapitalismus‘“ an. Mit Recht hat es einmal Husser] als einen Vorzug der alten ontologischen Lehren gerühmt, daß in ihnen der Erkenntnis der Wirklichkeit immer eine Erkenntnis der Möglichkeiten vorher- gehen mußte. 2. die Lehre von den Wahrscheinlichkeiten enthält im wesentlichen die Lehre von den Tendenzen, über die ich im 15. Ka- pitel unter 3. ausführlich gehandelt habe. 3. die Lehre von den Notwendigkeiten ist die Lehre von der Sinngesetzmäßigkeit, die ich im 15. Kapitel unter 2. dargestellt habe. Wir unterschieden dort eine mathematische, eine wesensmäßige und eine rationale Gesetzmäßigkeit. Einen Sachverhalt auf alle diese Gesetzmäßigkeiten hin zu untersuchen, ihn in seiner dreifachen Not- wendigkeit zu erkennen, ist die wichtigste Aufgabe, die eine gute Theorie zu erfüllen hat. Nur einen Teil dieser Teilaufgabe bildet die Anfertigung rationaler Schemata, die die herrschende „Theorie“ als lie „Theorie‘“ schlechthin bezeichnet. Von der Stellung dieser rationalen Schemata, über deren Wesen ich mich bereits aus- führlich ausgelassen habe (siehe oben S. 258ff.), im Ganzen einer nationalökonomischen Theorie, muß ich jetzt noch das Nötige be- merken, da, wie wir schon feststellen konnten, der Mißbrauch dieser Denkgebilde in unserer Wissenschaft sehr viel Schaden angerichtet hat. (z.) Die rationalen Schemata sind Hilfsmittel des Verstehens, lie nicht den Abschluß der Untersuchung (wie die Naturgesetze), sondern deren Anfang bilden. Das heißt also: daß wir mit der Auf- stellung eines Schemas überhaupt noch "einen Einblick in die wirk- lichen Zusammenhänge, überhaupt noch kein irgendwelches Sach- wissen gewonnen haben, daß die zu lösenden Probleme vielmehr hinter dem Schema liegen: wenn ich beispielsweise fix und fertig