325 „Science is a collection of truths, art a body of rules or direc- tions for conduct. The Language of Science is: this is or this is not; this does or does not happen. The Language of Art is: do this, avoid that.‘ 26 „Science: les disciplines, qui ont pour röle d’expliquer les rela- tions qui lient certains phenomenes. homogenes et dans le but pure- ment speculatif d’en faciliter. la pleine connaissance; Art: les disciplines, qui ont pour röle de suggerer des normes, des rögles, des maximes ou, sous quelque nom qu’on les d6signe, les moyens les mieux appropries pour atteindre certains fins.“ „La science explique et expose; l’art dirige: il impose des pröceptes ou il propose des conseils; la pratique execute et dis- pose.‘“27 Science == Indikativ; Art = Imperativ. Diese Sätze sind so klar, daß wir Deutsche ein leises Mißtrauen nicht unterdrücken ‚können: es sei etwas nicht in Ordnung. Unsere „tiefe deutsche Unklarheit‘, die nach dem Worte Fichtes unser Stolz ist, lehnt sich gegen die romanische Clart6 und die englische Sachlichkeit auf. Aber vielleicht kann etwas doch gelegentlich einmal klar und trotzdem richtig sein. Im vorliegenden Falle scheint mir das sogar zuzutreffen. Und wir wollen unsere Bedenken unterdrücken und die Unterscheidung der verschiedenen Wissenszweige in der Form gelten lassen, wie sie in den oben angeführten Sätzen enthalten ist. Auf unserem Gebiete sind Kunstlehren seit jeher betrieben worden. Begreiflicherweise fängt die Lehre von der Wirtschaft sogar mit ihnen an. Die Haushaltüngsbücher und Hausväterbücher sind die ersten Erscheinungen unseres Schrifttums. Wir begegnen ihnen sogar schon im Altertum, als es noch keine Wirtschaftswissenschaft gab: Hesiod! Xenophon! Scriptores de re rustica! Im Mittelalter kommen Handelslehren hinzu: Pegolotti! Uzzano! Mit dem Erwachen des Kapitalismus nehmen die Kunstlehren für alle Gebiete der Wirt- schaft an Zahl zu. Naturgemäß betreffen sie zuerst die einzelne 26 J, St, Mill, Essay on Pol. Econ. p. 124. 2 Luigi Cossa, 1. c. pag. 50/51. 25 Siehe meine Übersichten im „Modernen Kapitalismus‘. Bd. II. S. 592, 607. Bd. MI S. mı2e£., 8897. Wir hesitzen über das Schrifttum auf zwei Ge-