Wirkungen der politischen Fehlgriffe I N Handelsflotte aufgewendet hat, während seine heutigen Aktiven nicht mehr als 300 Millionen Dollars betragen.??) 18 Schließlich kann noch daran erinnert werden, daß die durch den Versailler Friedensvertrag herbeigeführte willkürliche Zerreißung wirtschaftlich zusammenhängender Gebiete, die Bildung neuer Klein- staaten, die sich plötzlich vor autonome Organisationsaufgaben ge- stellt sahen, während die zerstückelten Länder erst allmählich daran gehen konnten, durch neu angebahnte Verbindungen und Privat- verträge (siehe Schiffahrtslinien und Eisenindustrie in Deutschland) eine Basis für die völlig veränderte Situation zu finden, daß diese ganzen wirtschaftlichen Folgen politischer Diktate und Verirrungen immer und überall zu einer Schwächung derjenigen volkswirtschaft- fichen Grundlagen führen mußten, die. bisher das Gleichgewicht des west- und mitteleuropäischen Wirtschaftskörpers mit ausgemacht hatten. Erst als es zu spät war, erkannten einzelne der Siegerstaaten — inklusive Amerikas —, daß die Wirkungen dieser vom grünen Tisch getroffenen Akte nicht wie man angenommen hatte, im Ver- gleich zu den Gesamtverhältnissen der Welt irrelevant sein konnten, sondern daß sie einen wichtigen Teil des internationalen Reichtums zum Schaden aller weltwirtschaftlich Beteiligten desorganisieren und untergraben mußten. 2. DAS MISSVERHÄLTNIS ZWISCHEN WELTMARKTSBEDARF UND WELTMARKTSANGEBOT UND SEINE WIRKUNG AUF DIE PREIS- BILDUNG Es ist bisher im wesentlichen von denjenigen Momenten die Rede gewesen, welche eine Schwächung der internationalen Kaufkraft und Geschäftstätigkeit nach dem Kriege bedingten. Das Maß des welt- wirtschaftlichen Kommerziums wird aber nicht minder bedingt, die Verfassung des Weltmarktes nicht minder beeinflußt durch die vor- handenen, weltwirtschaftlich disponiblen Gütermengen, welche wie- derum von den Produktionsverhältnissen abhängen. Unmittelbar nach Abschluß des Waffenstillstandes war es eine vielverbreitete — auch die psychologischen Grundlagen der „Frie- 23) Vgl. Economist vom 11. Juli 1925. S. 57.