sphäre war und wie weit die Unzufriedenheit und die revolutionären Stimmungen bei den‘ breiten Massen der kapitalistischen Länder in ener Periode gingen, IV. Die Entstehung der RGL Auf diesem allgemeinen Hintergrunde begann sich die RGI. herauszubilden, Der äußere Anlaß für die Entstehung der RGL war die Ankunft mehrerer Arbeiterdelegationen im Jahre 1920 in der Sowjetunion und die Verhandlungen dieser Delegationen mit den sowjetrussischen Gewerkschaften und der Komintern. Es waren damals Delegationen der englischen, italienischen, französischen, jugoslawischen, bulgarischen und spanischen Gewerkschaften nach Sowjet-Rußland gekommen — die ersten Delegationen, die nach dem I, Kongreß der Komintern die um die Sowjetunion errichteten Drahtverhaue durchbrachen. Um begreiflich zu machen, wie glü- hend der Boden in. jener Periode geworden war, genügt der Hin- weis, daß unter diesen Delegierten, die sehr linke Reden im Munde tührten, Herren wie D’Aragona, Purcell u. a, waren. Heute steht D’Aragona in den Reihen des Faschismus, Purcell in den Reihen des Sozialfaschismus, und alle übrigen zählen zu den Gegnern der RGL und der Oktoberrevolution. Doch in jener Periode verspürten diese „linken“ Elemente nach Ueberschreitung der Sow- jetgrenze eine Art heiligen Feuers in ihrer Brust und hielten revo- Iutionäre Reden, noch ehe sie Moskau erreichten, Allerdings er- losch das revolutionäre Feuer mit ihrer Abreise aus Moskau, und je weiter sie sich vom sowjetrussischen Gebiet entfernten, desto vollständiger zog der Reformismus wieder in ihre Herzen ein. Wie dem auch sei, in jener Periode gab es viele ehemalige und kommende Reformisten, die bereit waren, äußerst revolutionäre Deklarationen zu unterzeichnen und Gelöbnisse verschiedener Art abzulegen, die sie dann natürlich wissentlich mißachteten. Die erste Beratung, die sozusagen der Auftakt zur Schaffung der RGI. war, wurde am 16. Juni 1920 in Anwesenheit von Vertre- tern der sowjetrussischen Gewerkschaften und Repräsentanten der italienischen und englischen Gewerkschaften abgehalten, Diese Beratung diskutierte über die Notwendigkeit der Schaffung einer Weltzentrale der Gewerkschaftsbewegung und über die Beschaffen- heit einer solchen Zentrale. Von den Vertretern der sowjetrussi- schen Gewerkschaften wurde der Standpunkt verteidigt, daß die revolutionären Gewerkschaften sich vereinigen und der IIL.Inter- nationale anschließen müßten. Dagegen sprachen D’Aragona, Bianchi, wie auch Purcell und Robert Williams, die damals den „linken Flügel‘ der englischen Delegation ‚vertraten, Nach langer Debatte formulierte Robert Williams (heute ist er Ad- ministrator des „Daily Herald’) seinen Antrag, der nicht nur für