Tropfen auf den heißen. Stein, um so mehr als die Schule die prak- ‘ische Lebensschule, die Schule der direkten Kämpfe nicht ersetzen xann noch darf, Diese Frage ist so wichtig, daß sie auf der Tages- ordnung des V, Kongresses als besonderer Punkt steht. Sie fordert ietzt und wird auch in den nächsten Jahren größte Beachtung seitens der RGL erfordern, denn es ist eine der Fragen, die man in den ersten zehn Jahren unmöglich lösen konnte. XXIV. Die Schwächen und Mängel der RGL Mein Jubiläumsbericht wäre unvollständig geblieben, würde ich nicht auch von unseren Schwächen und Mängeln sprechen. Worin liegt die Hauptschwäche? In dem Mißverhältnis zwischen dem politischen Einfluß und seiner organisatorischen Verankerung, Dieses Mißverhält- nis besteht auch jetzt, nach zehnjähriger Existenz immer noch fort. Wo sind die Gründe für dieses Zurückbleiben zu suchen? Warum hat diese Frage, die auf allen Kongressen erörtert wurde, bis auf den heutigen Tag keine Lösung gefunden? Unzählige Hindernisse standen der Lösung dieser Frage im Wege. Die wichtigsten davon waren: die ständige Verfolgung der revolutionären Arbeiter und ihr Hinauswurf aus den Betrieben, die Verhafltungen und Morde, das Verbot der re- volutionären Organisationen und der revolutionären Presse, wie auch der Kadermangel. Unter allen hier aufgezählten Gründen ist der letztgenannte zweifellos der schwerwiegendste. Nichtsdestoweniger läßt sich das vorhandene Mißverhältnis durch alle diese Gründe nicht restlos erklären. Es gibt auch weitere Ursachen: die Unfähigkeit, von sämtlichen Möglichkeiten Gebrauch zu machen, in jedem gegebe- nen Augenblick die entsprechende Form für die Organisierung der eigenen Kräfte zu finden, die eigenen Reihen nach erlittener Nieder- lage rasch wieder umzustellen, jeden, auch den allergeringsten Erfolg für die Erweiterung und Stärkung der eigenen Positionen auszu- nutzen, und schließlich das mangelnde Verständnis dafür, stets und unter allen Umständen mit den Massen in Fühlungnahme zu bleiben. Alle diese Mängel lassen sich in der einen oder anderen Verbindung in unseren Organisationen feststellen. Man kann sagen, daß die RGI. vom ersten Tage an darauf bedacht war, diese Mängel aus der Welt zu schaffen, Es ist in dieser Zeit sehr viel getan worden, um unsere Reihen, sowie die Formen und Methoden unserer Arbeit bestens um- zugestalten. Das Mißverhältnis ist aber trotzdem geblieben, und es gehört noch ein großes Stück Arbeit dazu, um unsere Organisationen so auszubauen, daß sie mit der Politik Schritt halten und umgekehrt, damit die Politik nicht hinter der organisatorischen Arbeit zurück- bleibt. Trotz dieser Schwächen und Mängel können wir die Ergeb- nisse der zehnjährigen Tätigkeit unserer Roten Gewerkschalfts-Inter- nationale mit größter Genugtuung feststellen. Aus einzelnen ver- schieden gearteten Ziegelsteinen ist trotz größter Schwierigkeiten das