Jamjam Die erste Karawanenreise — Tofa — Addis Alam — Ein Läufer — Der Wald — Die Sägemühle Abessiniens — Gastfreundschaft einer abessinischen Dame — Primitives Baumwollspinnen — Ein üppiges Geschenk — Hakim Zahns Erzählungen Mere erste Reise von der Hauptstadt aus führte mich zum Rande eines Waldes in der Nähe von Jamjam, achtzig Kilometer westlich und ein wenig nördlich von Addis Abeba. Dieser Wald, dazu noch einer in der Pro— vinz Djimma und einer in Kaffa ist alles, was Athiopien an geschlossenem Baumbestand verblieben ist, obwohl das Land früher in manchen Teilen stark bewaldet gewesen sein muß. Es ist aber alles abgeholzt worden für die unmittel— baren Bedürfnisse der Armee und für Bauzwecke, und bis auf die Zeit Meneliks sind keine Maßregeln für Wieder⸗ anpflanzung getroffen worden. Die Eukalyptuswälder, die heute Addis Abeba umgeben, bilden wohl das beste Denk— mal für die Weisheit und die Vorsorglichkeit dieses großen Mannes. Zu unserer Reisegesellscheft gehörten vier Europäer. Bau— rat Dahms aus Berlin und Dr. Melchers, ein junger Attaché von der deutschen Gesandtschaft, hatten die Absicht, die seinerzeit auf Befehl Meneliks errichtete Sägemühle zu be— suchen. Sie forderten mich auf, mitzukommen, und in letzter Minute schloß sich uns noch Hakim Zahn an. Der leßtere war eine wertvolle Bereicherung unserer Gesellschaft. Hakim — weiser Mann — wurde er von den Eingeborenen ge— nannt, die seine Apotheke in Addis Abeba in erster Linie besuchten, um sich von ihm Rat und Medikamente gegen ihre Bandwürmer zu holen; sein Ruhm war weit verbreitet. Ein