Khakirock und Kniehosen im Gebüsch auf. Ihm folgten zwei Sklavenmädchen. Dann erschien Workenisch auf dem Rücken eines weißen Maultieres, dessen Sattel mit schar⸗ lachrotem und goldfarbenem Stoff bekleidet war; eine silberne Glocke bimmelte am Hals des Tieres. Die Dame selbst trug einen grünen Sonnenschirm. An der einen Seite schritt eine ihrer Frauen einher, den Zaum des Reit— tieres in der Hand haltend, auf der anderen Seite ein junges Mädchen. Vier Sklaven im Gänsemarsch beschlossen den Zug. Ich wurde durch Hakim verhindert, ihr entgegen— zugehen, da das der guten Sitte widersprochen hätte. Das Aus⸗dem⸗Sattel-Steigen ist eine mit Diskretion zu be— handelnde Angelegenheit. Die Mädchen breiteten ihre Schammas als Vorhang vor ihrer Herrin aus. Als die Dame sicher auf dem Erdboden angelangt war, wurde der Vorhang wieder entfernt, und erst dann nahm sie von unserer Anwesenheit Kenntnis. Sie ehrte die europäische Sitte, indem sie jedem von uns die Hand reichte, worauf sie den ihr höflichst angebotenen Platz an unserem Tische einnahm. Hakim und eine ihrer Dienerinnen kosteten den Likör, bevor er der Dame angeboten wurde. Der Besuch bei vier Männern, von denen nur ein einziger ihre Sprache verstand, bildete für die Besucherin sicherlich keine einfache gesellschaftliche Aufgabe. Übersetzte Unter⸗ haltung ist ja niemals eine leichte Sache für die daran Be⸗ leiligten. Aber inmitten all der umständlichen Formen zeigte Workenisch so viel Scharm und Gewandtheit des Um— ganges, daß ich diese Fähigkeit als einen charakteristischen Zug einer abessinischen Dame erkennen mußte. Wir unter⸗ hielten uns den ganzen Spätnachmittag bis zu der Zeit, in der in einem weniger südlichen Lande bereits die Dämme—