wesen sind. Hier treffen sie sich als Arbeitsgenossen in den Baumwollfeldern. Das Hauptgebäude der Plantage ist ein Lehmhaus mit drei Räumen. An einem Ende desselben befinden sich die Schlafräume des Verwalters, am anderen die seines öster— reichischen Gehilfen, dazwischen liegt ein großer Raum, der zugleich als Büro, Wohn- und Eßzimmer dient. Gegenüber einem Viehstall, der vier Pferde und zwei Maultiere be— herbergte, steht eine Hütte für den Koch und den Hausboy. Albert, ein netter junger Mann, halb türkischer, halb abessinischer Herkunft, der als Schreiber und Dolmetscher beschüftigt wurde, bewohnte, ebenso wie seine Mutter, der das Hauspersonal unterstand, ein eigenes Haus. Ihrer Kunst verdankten wir das köstliche Brot und den Honigwein, eine gute Ergänzung der Konservenbüchsen in meiner Koch— kiste. Ein weiteres schmuckloses Lehmhaus diente dem In— genieur mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen zur Woh— nung. Diese kleine Ansiedlung von Europäern und ihrem Hilfs— personal steht einsam und verlassen da; mit Ausnahme der Hütten in der Nähe der Eisenbahngleise gibt es meilenweit keine Eingeborenenhütten. Das Gebiet der Plantage wird durchflossen vom Hawasch. Das schlammige Wasser, das zur Zeit meines Besuches nur einen niedrigen Stand hatte, strömte durch eine tiefe Schlucht dahin. Krokodile sonnten sich auf den Felsen und Sandbänken. Jagdgelegenheit gab es in Hülle und Fülle, Gazellen, Antilopen, Scharen von Perlhühnern waren immer irgendwo in Schußweite. Wenn ich des Morgens bei Sonnenaufgang mein Zelt verließ, konnte ich sie jedesmal, erschreckt durch solche höchst gefähr— lichen Geschöpfe wie die Menschen, in das Gebüfch rennen 3*