Betreffenden, dem er eine Aufmerksamkeit erweisen wollte, auf und warf mehrmals konvulsivisch den Kopf vor⸗ und rückwärts, wobei er wie eine Schlange die Zunge blitzschnell ausstieß und wieder verschwinden ließ. Wer während dieser Szene von einem Blick seiner durchdringenden schwarzen Augen getroffen wurde, konnte sich eines starken Unbehagens nicht erwehren. Ich wunderte mich nicht darüber, daß der kleine deutsche Junge vor Entsetzen heulte und noch während des ganzen nächsten Tages außer Fassung war. Einmal tanzte eine Frau allein. Ihre Bewegungen waren doll wilder Energie, zum Schluß sank sie in sich zusammen und blieb bewegungslos liegen, bis sie von zwei Männern ihres Stammes an den Fluß getragen und ins Wasser ge⸗ taucht wurde. Das kalte Wasser brachte sie wieder zu sich. Wenn Albert nicht behauptet hätte, daß das der übliche Ab⸗ schluß des Tanzes wäre, würde ich die Frau für ein Opfer der Epilepsie gehalten haben. Nicht alle Besucher nahmen an der Tanzfeier teil. Mit Ausnahme der Solotänzerin be⸗ tätigten sich die Frauen nur als Zuschauerinnen. Ein junger Mann hielt sich abseits; scheu beobachtete er die anderen aus der Ferne. Der Grund lag darin, daß er vom Teufel besessen war, des Nachts wurde er zu einer Hyäne, die heulend im Wald umherstreifte. Auch der Zauber⸗ doktor der Karayus tanzte nicht; das hätte zweifellos seiner Würde Abbruch getan. Mit Hilfe des Dolmetschers erzühlte er mir, daß er ein kenntnisreicher Mann sei. „Die Einge— weide der Kühe sind meine Bücher“, sagte er. Später hatte ich Gelegenheit, mich mit den Häuptlingen einiger Stümme zu unterhalten. Buro-Rowio, Häuptling der Karayu, war der erste dieser wichtigen Persönlichkeiten. 21