trages kein Recht habe, einen solchen Kontralt ohne Zu— stimmung Großbritanniens abzuschließen Alle diesbezüg⸗ lichen Verhandlungen waren der britischen Regierung zwecks Zustimmung vorgelegt worden, aber diese Zustimmung wird zweifellos ausbleiben, und demgemäß wird es wohl auch noch lange dauern, bevor am Tana-See ein Stauwerk ge⸗ baut wird.“ Diese schöne und mächtige Wasserfläche liegt in einer Höhe von tausendsechshundert Meter. Ihr Durchmesser beträgt annähernd achtzig Kilometer, doch ist die Tiefe nirgends sehr groß. Uppiges Wiesenland, auf dem sehr viel Vieh grasen kann, umsäumt sie. Überall, wie auch schon in allen Gebieten, die wir seit Gondar durchquert hatten, sah ich Vögel mit farbenprächtigem Gefieder. Das Gewässer in der Nähe der Küste wimmelte von den mit Stangen fortbewegten kleinen Booten der Woitos, ein Stamm, dessen Dörfer in der Gegend verstreut liegen und der vom Fischen und von der Jagd in den umgebenden Bergen lebt. Von diesen Woitos heißt es im Buch der Könige, daß sie ein Zweig der Wato, eines alten am Nil wohnenden Volksstammes sind, und daß sie ursprünglich von den Kuschites abstammen. Während des zweiten Jahrhun⸗ derts vor Christi Geburt wurden die Watos durch eine Hungersnot den Blauen Nil hinaufgetrieben, wo sie sich „The New VYork Times“ vom 18. März 1930 berichtet auf Grund eines Telegramms aus Addis Abeba, daß es der J. C. White Company in New Vork und der mit ihr verbundenen White Con—⸗ struction Company nach zehnjährigen Verhandlungen gelungen ist, die Zustimmung Englands zum Bau des Dammes zu erhalten. Ein entsprechender Vertrag ist im März dieses Jahres mit Zustimmung Ras Taffaris zwischen der englischen und der abessinischen Regie⸗ rung und den amerikanischen Interessenten abgeschlossen worden. 12 Norden. Abessinien 177