5 Revolution und deren noch anhaltende Folgeerscheinungen gesorgt. Die Überstürzung des Rückzugs und der Demobilmachung, der Zusammenbruch der Etappe, die Auflösung aller Bande der Ordnung und Disziplin in Heer und Flotte und die nie für möglich gehaltenen Räubereien größten Stils haben uns viele Milliarden an Heeresgut gekostet, noch mehr, zusammen genommen, die Räubereien in der Armee, die Geldvergeudung vieler Arbei ter- und Soldatenräte und noch mancher anderer Stellen, die Zerstörungen und Sabotagen durch die Spartakusaufstände und Streiks, endlich die Verluste unserer Volkswirtschaft durch die Wafsenstillstandsbedingungen. Schlimmer als all das ist aber die Entwertung unseres ganzen in Urproduktion, Gewerbe, Handel und Verkehr werbenden Volksvermögens und infolgedessen auch des auf dieses radizierten Kapitalvermögens durch unsere Niederlage und mehr noch durch die Revolution und die von dieser ausgehenden, jene Anlagen ihrer Produktivität beraubenden unsinnigen Lohnforderungen, Verkürzungen der Arbeitszeit und sonstigen Auswüchse eines gesunden Sozialismus, die wieder die Ausschaltung und das Ausscheiden führender Geister des Erwerbs lebens zur Folge gehabt haben und noch mehr haben werden, während den verbleibenden wie überhaupt den Geistesarbeitern die Hände gebunden sind und durch die heutigen und die drohenden Zustände Schaffenskraft und Schaffensfreudigkeit genommen wird: sie können nicht mehr so intensiv wie früher arbeiten, die Handarbeiter w o l l e n es nicht. Wer vermag unter solchen Verhältnissen überhaupt noch zu sagen, was ein Bergwerk, eine Fabrik, ein Landgut wert ist, welche Sicherheit noch irgendeine Kapitalanlage gewährt? Jede Kalkulation von heute kann schon morgen durch eine neue Umwälzung, durch weitere Linksschwenkungen der Regierungen, irgendein neues Sozialisierungsexperiment irgendeiner deutschen Regierung, eines „Zentralrats" oder verstiegenen Phantasten in amtlicher Stellung über den Haufen geworfen werden. Unter Verhältnissen wie den heutigen, deren nach haltige Wendung zum Bessern, zur früheren Ordnung noch nicht abzusehen ist, fehlt jeder Maßstab für die Schätzung des Volksvermögens. So viel aber ist sicher, daß keinem Bestandteil des letztern heute noch annähernd derselbe wirkliche wirtschaftliche Wert beizulegen ist wie vor dem Kriege und während des letzteren, als man nc ch mit einem Siege oder verständigere Leute doch noch mit einem Verständigungs- oder mindestens einem die Wiederkehr normaler wirtschaftlicher Verhältniße in absehbarer Zeit nach Friedens schluß ermöglichenden Verzichtfrieden rechneten. Und wenn heute der größte Teil des mobilen Kapitals in Kriegsanleihen und Reichsschatzwechseln an gelegt ist, so bedeutet das dessen Anlage in Forderungen an denjenigen Schuldner, von dessen durch die Höhe des Volksvermögens mit bedingter Zah lungsfähigkeit eben die Höhe dieses wesentlichen Teiles des Volksvermögens abhängt. Insoweit ist der Hinweis auf den Kapitalbesitz des deutschen Volkes als Beweis für die Zahlungsfähigkeit des Reiches ein Zirkelschluß; denn insoweit bietet jener Kapitalbesitz eine Sicherheit für die Zahlungs fähigkeit des Reiches nur, soweit letztere vorhanden ist, und ist diese nur vorhanden, soweit jener einen wirklichen Wert hat. Wenn ferner die Einkommensteuerstatistiken ein ständiges gewaltiges Steigen des steuerpflichtigen Einkommens ausweisen, so bedeutet auch das in Wahrheit keine entsprechende Steigerung der wirklichen Steuerkraft, weil ihm gegenübersteht die enorme Steigerung der Kosten der Lebenshaltung, die abgesehen von der Arbeiterschaft und bisher einem Teile von Industrie,