A. Abelmoschus (Moseh.uskörner, Bisam körner, lat. Semen abelmoschi, Grana moschata,. frz. Ambrette, Graines de mrrsc, engl. Abelmusk) heißen die Samen einer kleinen krautartigen Pflanze aus der Familie der Malvazeen, Hibis- cusabelmoschus, die, ursprünglich in Ostindien heimisch, sich z. T. durch Kultur in alle Tropen gegenden verbreitet hat. Die nierenförmigen Samen haben die Größe einer kleinen Linse, sind außen braungrau gestreift, innen weiß, und besitzen einen starken moschusartigen Geruch. Sie wurden früher medizinisch verwertet, dienen aber jetzt nur zur Herstellung des zu 0,20—0,60 0/0 in ihnen enthaltenen ätherischen Öls, das zur Fabrikation von Parfüms und zum Aromatisieren von Likören benutzt wird. Das Öl besitzt einen intensiven und anhaltenden Moschusgeruch, hat ein spez. Gew. von etwa; 0,891 bei 40 0 und ist bei gewöhnlicher Temperatur fest. Abraumsalze werden die über dem eigentlichen Steinsalz liegenden fremden Salze genannt, weil sie früher für wertlos gehalten und abgeräumt wurden. Erst seit den sechziger Jahren ist man der technischen Verwertung dieser durch ihren Kaligehalt für Industrie und Landwirtschaft gleich unentbehrlichen Salze näher getreten. Die deutsche Produktion, welche im Jahre 1861 mit einer Förderung von 2300 Tonnen begann und im Jahre 1900 rund 3 Millionen Tonnen betrug, stieg bis 1905 auf 4,88 Millionen, 1910 auf 8,16 Millionen und 1913 auf 11,6 Millionen Tonnen. Von der letzten Zahl entfielen 3,01 Millionen Tonnen auf die deutsche Landwirtschaft und 1,95 Millionen auf das Ausland. Da nur Deutsch land, das neben den gewaltigen Vorkommen in Staßfurt, Sondershausen und Hannover noch die auf 300 Millionen Tonnen reines Kali ge schätzten Lager bei Mülhausen im Elsaß besitzt (daher die französische Sehnsucht!), für die Versorgung der Welt in Betracht kommt, denn alle fieberhaften Versuche der Amerikaner, aus Feldspat, Pflanzen usw. neue Quellen zu er schließen, sind ergebnislos geblieben, so steigt die Nachfrage beständig an, und die inländischen Verbraucher haben daher, um einer vorzeitigen Erschöpfung der deutschen Lager vorzubeugen, ein Ausfuhrverbot angeregt. Im Hinblick auf den großen Reichtum der vorhandenen Vorräte hat man jedoch von einer derartigen Maßnahme abgesehen. Zur Vermeidung einer Verschleude rung dieses wichtigen Nationalschatzes ist aber das „Kalisyndikat“ gegründet worden, welches die Förderung und den Verkauf regelt und durch eine umfassende Propaganda die Ver größerung des Konsums für landwirtschaftliche Zwecke anstrebt. Von ausländischen Käufern Mercks Warenlexikon. werden höhere Preise gefordert. Durch das Reichskaligesetz vom 28. Mai 1910 (gültig bis zum 31. Dezember 1925), welches im wesent lichen auf eine Zwangskartellierung und -kon- tingentierung hinausläuft, hat das Syndikat eine festere Form erhalten. — Die Entstehung der A. erklärt van’t Hoff dadurch, daß aus ein- trocknendem Meerwasser zuerst das Steinsalz und später mit zunehmender Konzentration die leichter löslichen Verbindungen des Kaliums und Magnesiums auskristallisierten. Zunächst auf dem Steinsalz liegt der Kieserit (Magnesium sulfat), darauf folgt die Region des Karnal- hts (Kalium-Magnesium-Chlorid), in welcher sich ferner Kainit (Kaliumchlorid-Magnesium sulfat), Sylvin , (Chlorkalium), Boräzit u. a. vorfinden. Die größte Bedeutung hat der Kar- nallit, das sog. Chlorkalium-Rohsalz mit 16—17 °/o Chlorkalium, als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Kalidünger,, Salpeter, Pott asche, Alaun usw. Der Kieserit dient zur Ge winnung von Magnesiumsalzen (Glaubersalz), der Borazit von Borsäure. Der Versand der A. erfolgt entweder unverpackt in Wagenladungen oder in, Säcken von ioo kg. Preis des Sackes 40 Pf. Preis des Karnallits, unverpackt 100 kg i,2oM,; für landwirtschaftliche Zwecke inner halb Deutschland 0,90 M. Absinth (Absynth, Wermutlikör, frz. Ex- trait d’absinth, engl. Absinthium), ein französi scher und schweizerischer alkoholreicher Bitter likör, der aus Wermutkraut und Spiritus, zu weilen unter Zusatz von Anis, Fenchel und Ko riander, mit oder ohne Zucker, hergestellt wird. Abziehbilder (frz.M<itachromotypies, engl.Pic- tures for decalcomanie, Transfer pictures) nennt man lithographische Buntdrucke, welche, auf besonders zubereitetes Papier gedruckt, die Fähigkeit besitzen, bei vorheriger Anfeuchtung vom Papier sich abzulösen, und ohne weiteres Bindemittel auf anderes Papier sowie auf Holz, Glas, Porzellan, Blechwaren und Gewebe über tragen werden können. A. sind in großer Mannig faltigkeit im Handel und werden hauptsächlich in Leipzig und Nürnberg hergestellt. Es ist dar auf zu achten, daß sie mit giftfreien Farben, it. Reichsgesetz, hergestellt und besonders nicht mit Bleiweiß bestäubt werden. Acajougummi (Anakardiengummi, Kaju- gummi, frz. Gomme d’acajou, engl. Acajou gum), eine ihren Eigenschaften nach dem Gummi arabikum sehr nahe stehende Gummiart, wird auf Martinique, Guadeloupe und in Brasilien von demselben Baume gesammelt, der die okziden- talischen Elefantenläuse (s. Anakardien), auch Acajounüsse genannt,, liefert. Die tropfenartig