Eurit 113 Färberginster während Wasser nur etwa 18% Gummi auf nimmt. Der Hauptbestandteil ist das giftige Harz, das stark abführend wirkt. Die Droge wird jedoch nicht mehr zu diesem Zwecke, son dern nur noch äußerlich als blasenziehendes Mittel in Form von Pflaster, Salbe oder Tinktur, in der Technik auch als sehr festhaftender An strich auf Metallen benutzt. Eurit ist ein feldspatähnliches Gestein, das in mächtigen Lagern bei Nivelles in Belgien auf- tritt. Mit Kaolinversatz gebrannt, liefert es außer ordentlich feste und marmorähnliche Massen, die von Salzsäure und Frost nicht angegriffen werden. Die Druckfestigkeit weißer E.-FIiesen von 3 cm Höhe beträgt 1252,2 kg für 1 qcm. Trotz seiner hervorragenden Eigenschaft ist E. so billig, daß er als Feldspatersatz dienen kann. Explosionssichere Gefäße nennt man zur Aufbewahrung leicht entzündlicher Flüssigkeiten, wie Äther und Benzin, bestimmte Gefäße, bei denen durch gewisse Vorrichtungen, besonders ■an den Einifüll- oder Ablaßöffntmgen ange brachte engmaschige Siebe, verhindert wird, daß eine Entflammung auf den Inhalt übergreift. Wichtig ist, daß die Siebe stets sauber gehalten werden. — Explosionssichere Lampen (Davysche Sicherheitslampen) beruhen auf dem ähnlichen Prinzip, daß die Flamme durch ein engmaschiges Sieb abgeschlossen ist, das den Zutritt explosiver Gase verhindert. Durch Rein halten der Siebe von Schmutz und Ruß ist auch hier dafür zu sorgen, daß kein Glühen des Drahtnetzes eintritt. Das Anzünden derartiger Lampen geschieht automatisch mit Zündplätt chen, oder besser durch Elektrizität, ein Öffnen in der Nähe explodierbarer Stoffe ist natürlich tu vermeiden. In Kohlengruben, in denen schla gende Wetter Vorkommen, werden daher die Lampen hermetisch verschlossen, um eine Öff nung von unberufener Hand zu verhindern. — Explosionssichere Gefäße werden in Salzkotten, Schwelm und Berlin, explosionssichere Lampen von Friemann & Wolf in Zwickau i. S. an gefertigt. In neuerer Zeit kommen auch elek trische Akkumulatorenlampen in den Handel. Extrakt (Auszug, Dicksaft, lat Extractum, frz. Extrait, engl. Extract) nennt man im all gemeinen mehr oder weniger eingedickte, durch Pressung oder durch geeignete Lösungsmittel hergestellte Auszüge aus Pflanzen oder Pflanzen teilen, zuweilen auch aus tierischen Substanzen (z. B. Fleischextrakt). Sie enthalten die wir kenden und brauchbaren Stoffe der betreffenden Vegetabilien, also auch deren Geruch und Ge schmack in konzentrierter Form und erhöhter Wirksamkeit, sind leichter transportabel und in vielen Fällen auch haltbarer als die Rohstoffe. Nach ihrer Verwendung unterscheidet man me dizinische oder pharmazeutische E. und Farbholzextrakte, und rechnet zu letzteren gewöhnlich auch die Gerbstoffextrakte, da sie, aus gerbsäurehaltigen Pflanzenteilen bereitet, nicht nur zum Gerben, sondern auch zum Färben benutzt werden. Nach der Art des Lösungsmittels gibt es wäßrige, weingeistige und ätheri sche E. Die Extraktion der Arzneipflanzen, welche früher Sache der Apotheker war, wird jetzt in großer Ausdehnung von besonderen Fa briken besorgt. Das Eindampfen der erhaltenen Lösungen geschieht entweder im Dampfbade, an der Luft oder in Vakuumappiaraten. In letz terem Falle werden sie vor dem Eindampfen häufig pasteurisiert. Ein E. soll sich eigentlich in demselben Lösungsmittel, mit welchem es be reitet wurde, vollständig wieder auflösen. Daß dies picht immer der Fall ist, liegt daran, daß Luft oder die zur Eindickung gebrauchte Wärme leicht umändernd auf die einzelnen Stoffe wir ken. Für medizinisch zu verwendende E. sind Apparäte aus Holz und'Metall, mit vereinzelten Ausnahmen auch von Zinn und blankem Kupfer zu vermeiden, solche aus Porzellan, Steingüt oder Glas dagegen in der Regel zu verwenden. Fachinger Mineralwasser, ein alkalischer Säuer- Lng aus Fachingen im Lahntale, enthält nach der im Jahre 1866 von R. Fresenius ausgeführ- •en Analyse in 1000 Gewichtsteilen: 3,5786 g Natriumbikarbonat, 0,0072 g Lithiumbikarbonat, °: OOI 9 g Ammoniumbikarbonat, 0,6253 g Kal- 2l Urnbikarbonat, 0,0003 g Bariumbikarbonat, 0,0040 g Strontiumbikarbonat, 0,5770 g Mag- äesiumbikarbonat, 0,0052 g Ferrobikarbonat, O ,oo88 g Manganbikarbonat, 0,0397 g Kaliutn- ehlorid, 0,6311g Natriumchlorid, 0,0020 g Na- JHumbromid, Spur Natriumjodid, 0,0479 g Ka- Lumsulfat, Spur Aluminiumphosphat, 0,0004 g Nutriumborat, 0,0009 g Natriumnitrat, 0,0255 g Kieselsäure und 1,7802 g freie Kohlensäure. Fackeln werden teils aus Holz allein, teils aus 11111 Werg umwickeltem und mit Pech oder Jpdcren leicht brennbaren Stoffen überzogenem Holz hergestellt und zu Leuchtzwecken und Entzügen benutzt. Außerdem stellt man auch ” achsfackeln in ähnlicherWeise wie dieWachs- Nercks Warenlexikon, kerzen dar. Magnesiumfackeln s. unter Flammen, bengalische. Färberginsfer (gelbe Scharte, lat. Herba genistae, frz.Genet des teinturiers, engl.Broom), ein einheimischer, auf Wiesen und in Wäldern häufig wachsender kleiner Halbstrauch (Ge- nista tinctoria), wurde früher in der Volks medizin gegen Wassersucht angewandt. Das Kraut enthält einen gelben Farbstoff, der zum Wollfärben gebraucht wird. Früher wurde auch das Schüttgelb aus dem Ginster durch Aus ziehen des Farbstoffs und Zusatz von Kreide und Alaun hergestellt, doch belegt man mit diesem Namen jetzt meist das billige Chrom gelb. — Ginsterblumen (lat. Flores genistae scopariae, Flores spartii scopariae, frz. Geriet ä balais, engl. Broom tops), die von dem in Mitteleuropa heimischen Besenginster (Spar- tium scopariumj abstammenden Blüten, wer den medizinisch als purgierendes und harn treibendes Mittel angewandt. Sie enthalten ein s