■ Kurkumein 235 Labradorstein ähnlich, aber schwächer, der Geschmack bitter gewürzhaft. Beim Kauen färbt sie den Speichel stark gelb. Als kennzeichnenden Bestandteil ent hält die Wenzel neben 3—5,5% eines schwach nach Kurkuma riechenden ätherischen Öls (Kurkuma öl) etwa 0,3% eines gelben Farbstoffes (Kurku min), der in wachsgelben Prismen kristallisiert und bei 165° schmilzt. Er wird wegen seiner har zigen Beschaffenheit nicht von Wasser, hingegen leicht von Weingeist, ätherischen Ölen und Alka lien gelöst, von letzteren aber dabei in Braunrot umgewandelt. Medizinisch wird die K. jetzt nicht mehr gebraucht, findet aber zum Färben von Buntpapier, Kuchen und anderem Gebäck, Butter, Käse,, Ölen, Firnissen und Salben be schränkte Anwendung. Mit K. gelb gefärbtes Papier (Kurkumapapier) dient in der Chemie als Reagens auf Alkalien, von denen es in Braun rot umgefärbt wird, ferner von Borsäure, mit der es in salzsaurer Lösung eine Rotfärbung liefert, und von Titan und Zirkon. In Indien und Eng land wird K. gepulvert auch als Gewürz viel fach verwandt, und ist zum Würzen von Reis unter dem Namen Curryptriver bekannt, Kurkumein (Orange N., jaune N.), ein gelb roter, in Wasser löslicher Azofarbstoff, färbt Wolle in saurem Bad orange und besteht aus dem Nätronsalze des Paratoluidinorthosulfosäure- azodiphenylamins. Bisweilen belegt man auch das Zitronin (s. d.) mit dem Namen K. Kurkumin nennt man neben dem gelben Farbstoff der Kurkuma einen Teerfarbstoff von gänzlich abweichender Zusammensetzung (s. Sonnengelb). Kuro-moji-Öl, das aus dem wohlriechenden Holze des japanischen Baumes Lindera seri- cea gewonnene ätherische Öl, hat ein spez. Gew. um 0,90 und einen angenehmen Geruch nach Linaloeöl, der besonders in der zwischen 200 und 220 0 siedenden Fraktion hervortritt. Kussin (Koussin, Kossin, lat. Kosinum), das neuerdings rein dargestellte wirksame Prinzip der Kussoblüten, das aber keine einheitliche Ver bindung zu sein scheint, wird als ein geruch- und geschmackloses, mikrokristallinisches, gelb liches Pulver erhalten, das sauer reagiert und sich auch mit Basen verbindet. Es löst sich in Wasser beinahe gar nicht, schwer in Alkohol, ist aber in Äther, Benzin und Chloroform leicht löslich. Durch Eisenchlorid wird seine Lösung tief rot gefärbt. Bei 142 0 C schmilzt K. unter Verbreitung eines butterähnlichen Geruchs, um sich bei stärkerer Erhitzung zu zersetzen, Kussoblüten (Kousso, Kosso, lat. Flores koso, frz. Fleurs de cousso, engl. Kousso), die getrockneten Blüten eines im Hochlande von Abessinien wachsenden hohen Baumes aus der Familie der Rosazeen, Hagenia abyssinica Willdenow, Brayera anthelmintica, sind als ein wirksames Mittel gegen Bandwurm und andere Eingeweidewürmer bekannt geworden. Die Ware kommt mit Karawanen den Nil herab und über Ägypten und Triest oder Marseille zu uns, ist aber immer selten und teuer und muß oft durch die übrigens ebenso kräftige Kamala ersetzt werden. Von den fußlangen, sehr ver ästelten und sperrigen Rispen des Baumes wer den nur die weiblichen Blüten benutzt, die sich durch ihren abweichenden Bau und die rötlich gefärbten Kelchblätter von den männlichen unter scheiden. Die rote Farbe gilt als Zeichen der Echtheit und Frische und geht bei lange ge lagerter, als wertlos angesehener Ware in Braun über. Man erhält K. entweder in den ganzen getrockneten Rispen, die zu 5 dm langen, 5—7 cm dicken Wickeln gedreht und gebunden sind, oder in einzelnen abgestreiften, mit Stielbruch stücken untermischten Blüten. Die Droge hat einen schwachen eigentümlichen Geruch und schmeckt beim Kauen anfangs schwach, später stark bitter und kratzend. Sie enthält etwa 10% Harz, etwas Gerbsäure, ätherisches Öl und Kus sin oder Kosotoxin, welches man als den Träger der wurmtötenden Kraft betrachtet. Auch gegen die Drehkrankheit der Schafe soll der Stoff vorzügliche Dienste leisten. — K, sind in Deutschland dem freien Verkehr entzogen. Kuteragummi (Kutiragummi), eine im Aus sehen dem Tragant ähnliche ostindische Gummi art, enthält wie dieser Bassorin. Kydiabast, der Bast von Kydia calycina. einem ,im westlichen Indien wachsenden Baume, besteht aus festen, bis zu 1,3 m langen Fasern von außen gelblichem, innen kreideartigem Aus sehen, die ein vorzügliches Ersatzmittel für Lindenbast sind, sich aber nicht zum Verspinnen eignen. L. Lab nennt man das zur Dicklegung der Milch in den Käsereien benützte Enzym des Kälber magens. Es wurde ursprünglich durch Behand lung des vierten Kälbermagens (Labmagen) mit Kochsalzlösung hergestellt (Natur- oder Käse lab), wird aber neuerdings meist in Form der Labessenz (Labextrakt) angewandt, einer mit Hilfe von Kochsalz und Borsäure oder Alkohol aus vorsichtig getrocknetem Kälber magen gewonnenen Flüssigkeit. Labpulver besteht aus getrockneter und entfetteter, zer kleinerter Magenschleimhaut. Labradorstein (Labrador, Labradorit, polychromatischer Feldspat), ein aus Kieselsäure, Tonerde, Kalk und geringen Men gen Natron bestehendes Mineral der Feldspat gruppe, hat seinen Namen von der Labrador küste Nordamerikas (Paulsinsel), wo es als Ge schiebe, wie eingewachsen in besonderer Schön heit gefunden wird. Das weißlich, grau bis schwärzlich gefärbte Mineral zeigt ein schönes pfaufederartiges Farbenspiel in blauen, grünen, messinggelben, roten und braunen Tönen. Seine Härte ist = 5, das spez. Gew. 2,680—2,740. L. wird zu Ring- und Nadelsteinen, Dosen, Vasen, Tischplatten und Ornamenten verarbeitet,