Lutecienne 256 Magdalarot mählich und mit Vorsicht an Lupinenfutter ge wöhnt werden können. In der Nahrungsmittel industrie finden L. beschränkte Anwendung als Kaffee-Ersatzmittel (s. d.), nachdem man im Kriege aber gelernt hat, durch Gärung und Be handlung mit Säuren den bitteren Geschmack völlig zu beseitigen, auch als Suppenmehl u. dgl. Lutßdenne (Rouge frangais), ein roter Teerfarbstoff, besteht aus einer Mischung von Orange I mit Echtrot A. Auch wird Eosin BN so genannt. Luteolin. Diesen Namen führen zwei Stoffe: 1. der in kleinen, glänzenden, gelben Nadeln kristallisierende gelbe Farbstoff des Wau (s. d.), welcher im Handel nicht vorkommt; 2. ein Teerfarbstoff, der Wolle in sauerem Bade orangerot färbt, ein orangegelbes, in Wasser schwer lösliches Pulver, welches aus dem Natronsalze des Metaxylidinsulfosäureazo- diphenylamins besteht. Luzienholz nennt man sowohl das wohlrie chende Holz des Mahalebkirschbaumes, von dem die sog. Weichselrohre kommen Madeira gehört zu den Dessertweinen, und zwar den sog. trockenen Dessertweinen (Li körweinen), welche zwar süß schmecken, aber neben hohem Alkoholgehalt doch verhältnis mäßig niedrigen Extraktgehalt besitzen. Er stammt von der Insel Madeira und den Kana rischen Inseln und wird aus Malvasier- und Vidognatrauben in der Weise hergestellt, daß man den Most gleich nach dem Auspressen mit Spiritus vermischt und dann vergären läßt. Nach Beendigung der Gärung folgt ein noch maliger Alkoholzusatz und darauf eine s—6jäh- rige Lagerung, welche zu seinem völligen Ausbau erforderlich ist. Der M. hat eine bräunlich gelbe Farbe und kräftiges Aroma. Sein Gehalt an Alkohol beträgt durchschnittlich 14,43 g in 100 ccm, sein Gehalt an Extrakt 5,23 g, an Zucker 2,9s g- Neben dem stark süßen Malvasier oder Malmsey, dessen feinste Marken für den portu giesischen Hof geliefert wurden, bildet der herbere Dry-Madeira die eigentliche Handels ware. Der M. unterliegt mannigfachen Ver fälschungen und wird selbst vollständig nach gemacht. Madia (Madin, Ölmadin, frz. Le madia cul- tivö, engl. Cultvated madia), eine zu den Kom positen gehörige Ölpflanze aus Chile, Madia sativa, wurde eine Zeitlang in größerem Um fange angebaut. Die Pflanze hat eine tiefgehende Wurzel und verlangt deshalb tiefgründigen Boden, gedeiht aber auch in leichteren Gründen und ist in den Anforderungen an Düngung und Pflege ziemlich genügsam. Als Nachteile des Anbaues sind zu erwähnen die ungleiche Reifung (noTage), hohe Erntekosten, der unangenehme Geruch der Pflanze und ihre drüsig klebrige Behaarung, welche die Samenernte erschwert. Die kleinen, dem Kümmel ähnlichen Samen mit ein oder zwei stark hervortretenden Nerven geben 35 0/0 (s. d.), als auch das weiße bis gelbliche Holz der Traubenkirsche (Prunus Padus), das zu Tischler- oder Drechslerarbeiten benutzt wird. Noch geschätzter ist das Holz des amerika nischen immergrünen Traubenkirschbau mes von Karolina, das in der Färbung dem Mahagoniholz gleicht. Es dient als sog. falsches Mahagoni zur Herstellung von Möbeln, die mit der Zeit ein immer schöneres Aussehen er halten. Lyddit, der in England zur Füllung von Gra naten benutzte Sprengstoff, besteht aus gepreß ter Pikrinsäure (s. d.). Lysol, das viel genannte Desinfektionsmittel, 'eine dunkelbraune klare Flüssigkeit, welche sich in Wasser, Alkohol und Benzin löst, besteht aus einem Gemisch gleicher Teile Rohkresol und Leinölschmierseife. L. besitzt ebenso wie die analog zusammengesetzten Präparate Barva- rol, Bazillol eine ausgezeichnete desinfizie rende Wirkung. Wegen des häufigen Miß brauchs zu Vergiftungen sind Lysol, Kreolin und ähnliche Kreosolverbindungen im Klein verkehr der Giftverordnung unterstellt worden. Öl. Als Plandelsware kommt Madiasamen selten und nur örtlich vor. Madiaöl (frz. Huile de Madi, engl. Madi oil), das fette Öl der Madiasamen, besitzt eine gelbe Farbe, einen milden, an Nußöl erinnernden Ge schmack und eine dickliche Konsistenz, wird aber nach dem Raffinieren mit Schwefelsäure dünn flüssig. Das spez. Gew. beträgt 0,926—0,930, die Verseifungszahl 122—123, die Jodzahl 1,8. Das Öl kann als Speiseöl Verwendung finden, dient aber hauptsächlich zum Brennen und zur Seifen fabrikation. Mafuratalg (Maffuratalg, frz. Suif de ma fura, engl. Mafura tallow), ein Pflanzenfett, welches' in Mozambique aus den Samen der Mafureira oleifera gewonnen wird, ist von gelblicher Farbe, Kakaobutter ähnlichem Ge ruch und schmilzt bei 42 0 C. Es löst sich nur wenig in kochendem Alkohol, dagegen leicht .in Äther und besteht aus den Triglyzeriden der Öl- säure und Palmitinsäure. M. wird wie Kokos nußöl verwendet und eignet sich wegen des hohen Schmelzpunktes seiner Fettsäuren von 52 0 besonders gut zur Herstellung von Kerien. Magdalarot (Naphthalinrot, Naphthalin rosa, Sudanrot, Rosanaphtylamin), ein zur Gruppe der Safranine gehöriger Teerfarbstoff, entsteht durch Erhitzen von Alphaamidoazonaph- thalin mit salzsaurem Alphanaphtylamin unter Abspaltung von Ammoniak und besteht daher aus der Chlorwasserstoffverbindung des Diamido- naphtylnaphthazoniums. Es erscheint teils als dunkelbraunes Pulver, teils in grünschillernden Kristallnadeln, ist in heißem Wasser löslich und zeigt in alkoholischer Lösung eine sehr schöne gelbrote Fluoreszenz. Das M. wird nur in der Seidenfärberei und auch hier nur für zarte Töne angewandt, da es auf Seide ein violettstichiges Rosa mit prachtvoller Fluoreszenz erzeugt.