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Die Psychologie der Reichsfinanzreform

Bibliographic data

Monograph

Identifikator:
883909030
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-8178
Document type:
Monograph
Author:
Quensel, Heinrich
Title:
Die Psychologie der Reichsfinanzreform
Place of publication:
Berlin
Publisher:
Carl Heymanns Verlag
Year of publication:
1909
Scope:
1 Online-Ressource (40 Seiten)
Digitisation:
2017
Collection:
Economics Books
Usage license:
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Contents

Table of contents

  • Die Psychologie der Reichsfinanzreform
  • Title page
  • Diskussion

Full text

3 
79 
6* 
sichtig Ausgaben und Anleihen beschließen, ohne die Unter 
lagen für ihre Kreditwürdigkeit ausreichend zu prüfen. Auf 
denselben Mangel geht auch die Tatsache zurück, daß bei 
uns der Finanzmann im Kreise der Ministerkollegen, wie in 
fast allen andern Beamtenkreisen nicht dasjenige Gewicht 
besitzt, das er anderswo hat und das ihm nach der durch 
schlagenden Bedeutung seines Ressorts eigentlich zukommt; 
denn der Nervus rerum regiert auch heute noch die großen 
wie die kleinen Dinge. Gerade hier ist das Bestreben des 
Herrn Sydow, die Stellung des Reichsfinanzmannes durch 
Festlegung der Zuschüsse der Bundesstaaten überhaupt zu 
stärken, von großer Bedeutung; daß er damit nicht etwa den 
Etat auf mehrere Jahre hat festlegen und damit das Budget- 
recht des Reichstages hat beschneiden wollen, bedarf keiner 
Versicherung. Er will sich eben nur gegen die zu weit 
gehenden Anforderungen der Spezialressorts schützen. 
2. Die zweite Ursache der Schwierigkeiten liegt in der 
so geringen Opferwilligkeit des Deutschen für öffentliche 
Zwecke. Wohl in keinem zivilisierten Lande macht es der 
artige Schwierigkeiten, private Güter für Gemeinzwecke los 
zumachen, wie bei uns; das bedarf keines Beweises. Die 
Ursache liegt in dem Mangel an Gemeinsinn, wie er den 
Deutschen immer noch so unvorteilhaft auszeichnet, den 
Deutschen, der da schreit, als wenn die Welt unterginge, 
wenn er für sein Bier l j 2 oder 1 / 3 Pf. mehr zahlen soll; der 
aber kein Bedenken hat, auf das neunte noch das zehnte 
Glas draufzusetzen, und dann wieder in höchster Unzufrieden 
heit auf braust, wenn der Feldwebel um ein Millimeter zu 
breit ausfällt. Dieser Mangel an Gemeinsinn beruht psycho 
logisch auf der geringen Entwicklung des Altruismus, der 
die Grundlage jeder Betätigung im Dienste des öffentlichen 
Wohles ist. Versteht man unter Kultur wesentlich auch die 
Abkehr vom Egoismus, so kommen wir Deutsche noch recht 
schlecht weg. Gemeinsinn, aus selbstbekämpftem 
Egoismus hervorgehend, muß ein jeder besitzen, der 
sich als echter Staatsbürger und als Kulturmensch an- 
s'prechen will. Der Gemeinsinn ist eine hohe Kultureigen 
schaft, die vor allem in sich begreift die zum Gedeihen der All 
gemeinheit absolut notwendige Opfer Willigkeit, verbunden mit 
und hervorgegangen aus der Ueberzeugung, daß der Staats 
bürger nicht nur dafür da ist, den Schutz und die sonstigen Ent 
wicklungsmöglichkeiten der staatlichen Gemeinschaft für seine 
Privatwirtschaft und Person zu genießen, sondern daß es 
auch seine verdammte Schuldigkeit und Pflicht ist, nach 
den eigenen Leistungskräften zu den Lasten der Allgemein
	        

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Die Psychologie Der Reichsfinanzreform. Berlin: Carl Heymanns Verlag, 1909. Print.
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