über die Tätigkeit des Verbands auf wirtschafts- und standespolitischem
Gebiete. Die Verhandlungen gipfelten in einer Resolution, in der sich
die Versammlung mit der vom Centralkomitee in den letzten Jahren
verfolgten Politik einverstanden erklärte und in der die Sektionen auf-
gefordert wurden, das Centralkomitee in seinen Bestrebungen, die Standes-
politik in der allgemeinen Tätigkeit des S.K.V. und in der Leitung der
Centralvereins-Institutionen immer mehr zum Ausdruck zu bringen,
kräftig zu unterstützen und selber eine rege standespolitische Tätigkeit
zu entfalten.
Aus der Tätigkeit im Jahre 1905/06 ist zu erwähnen die Heraus-
gabe des Normal-Katalogs für kaufmännische Fachliteratur, die Einführung
von Stipendien an mittellose junge Kaufleute, die sich zur Ausbildung
an einen fremden Handelsplatz begeben wollen, und die Erwirkung der
Bundessubvention hiefür.
Durch die Delegiertenversammlung in Liestal, 23. und 24. Juni 1906,
wurde die Kasse für Lehrerstellvertretung und die Sparkasse gegen die
Folgen der Stellenlosigkeit ins Leben gerufen und das Reglement der
Hülfskasse revidiert. Im ferneren wurde ein Antrag der Verwaltungs-
kommission der Stellenvermittlung angenommen, dahingehend, die
Tätigkeit des Bureaus auch auf weibliches kaufmännisches Personal aus-
zudehnen. Dieser Beschluss wurde in der darauf stattfindenden Ur-
abstimmung von der Gesamtheit der Mitglieder nicht genehmigt.
Die genannte Delegiertenversammlung erteilte dem Centralkomitee
den Auftrag, ein Aktionsprogramm für die Tätigkeit des S.K.V. auf
sozialpolitischem Gebiet auszuarbeiten. Das Komitee legte bereits der
nächsten Delegiertenversammlung in Lausanne (22. und 23. Juni 1907)
ein solches „Programm für die standespolitische Tätigkeit des S. K. V.“
vor, das auch nach lebhafter Diskussion mit wenig Aenderungen an-
genommen wurde. — Die gleiche Delegiertenversammlung beschloss,
das Vereinsorgan für die Sektionen der deutschen Schweiz obligatorisch
zu erklären. Der Beschluss trat für neue Sektionen sofort, für die alten
innert einer gewissen Frist in Kraft, Aus der Tätigkeit des Central-
komitees in diesem Jahr ist noch die Einreichung einer längern Eingabe
an die eidg. Räte zu erwähnen. Diese enthielt die Postulate des S.K.V.
zu dem Entwurf des Bundesrates für das Gesetz über Kranken- und
Unfallversicherung.
Im Geschäftsjahr 1907/08 erschien die Anleitung für die Vorstände
der Sektionen. Diese vierundzwanzig Seiten starke Broschüre bezweckt,
den Sektionen und Mitgliedern den Verkehr mit der Centralverwaltung
zu erleichtern und jenen nützliche Winke für die Leitung von Verein
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