Juweliere, Gold- und Silberschmiede
4. Landesfinanzamt Oberschlesien (Bezirk der Hwk. Oppeln).
Rohgewinn Reingewinn
Juweliere einschl. Bijouterie 30—50 15—25 %
ledigl. Reparaturen 60—80 bis 50%
5. Landesfinanzamt Stuttgart (Bezirk der Hwk. Heilbronn, Reutlingen, Sigmaringen, Stuttgart,
Ulm).
Richtsatz
für den Reingewinn in %
20—35
Reparaturen in Verbind. mit
Uhren- u. Goldwarenhandlung
(Vgl. auch das am Schluß des Heftes wiedergegebene „Merkblatt der Arbeitsgemeinschaft
des Württ. Handwerks“ und die beiden Erlasse des Präsidenten des Landesfinanzamtes Stuttgart —
I Nr. 20716/27 vom 14. 4. 1927 und I Nr. 21812/27 vom 6. 5. 1927.)
6. Landesausschuß des Sächsischen Handwerks.
Der speziellen Erwerbstätigkeit und dem Gegenstande der Bearbeitung sowie der wirtschaft-
lichen und soziale Struktur nach sind insbesondere in Beziehung auf dem Durchschnittsreiner-
tragssatz zu unterscheiden:
a) Große Juweliergeschäfte,
b) mittlere Kurantgeschäfte,
c) kleine Kurantgeschäfte,
dA) reine Werkstattbetriebe.
Zu a) Die spezielle Erwerbstätigkeit ist der Einzelhandel; Gegenstände d i
Feinjuwelen in Schmuckform, neben die besonders noch größere Silbergamituren to te dem
Einzelhandel pflegt Werkstättenbetrieb in unbedeutendem Umfange vorhanden zu sein, in dem
Reparaturen und Umgestaltungen vorgenommen werden. - )
Die großen Juweliergeschäfte weisen bedeutende Warenbestände (200000 — 2500000 A)
auf, die bei günstigem Geschäftsgang in der Regel jährlich ein halbes Mal umgesetzt werden.
Der Gewinn beträgt 1926 4—8°% des Umsatzes.
Zu b) Die spezielle Erwerbstätigkeit bildet der Einzelhandel mit Goldschmuck, Kleinjuwelen
und größeren Silberwaren; mit dem Handel ist nur vereinzelt Werkstättenbetrieb verbunden.
Die Warenbestände stehen denen der Geschäfte zu a) bedeutend nach (20000— 100000 %%,) sie
werden unter normalen Verhältnissen einmal im Jahre umgesetzt.
Der Gewinn beträgt 1926 9—11%. des Umsatzes.
Zu c) Die spezielle Erwerbstätigkeit ist Einzelhandel, verbunden mit Werkstättenbetrieb;
Gegenstände des Handels sind überwiegend Schmuck- und Gebrauchsgegenstände aus Duble und
Alpaka; Juwelen und Goldgegenstände werden wenig gehandelt. Der Werkstättenbetrieb ist
überwiegend Reparaturbetrieb. In ihm werden selten 1 Gehilfe, höchstens 1—2 Lehrlinge be-
schäftigt, in der Regel arbeitet der Inhaber im Laden und in der Werkstatt allein, häufig mit
Beihilfe der Ehefrau ım Laden.
Die Warenbestände sind gering (3000—10000 X.) Sie werden jährlich in der. Regel ein-
bis anderthalbmal umgesetzt.
Am Umsatz bleiben 1926 11—13°% Gewinn.
Zu d) Diese Betriebe sind überwiegend reine Reparaturbetriebe, deren Gewinn dadurch
stark beeinflußt wird, daß sie im wesentlichen nicht für Private, sondern für mittlere und kleine
Kurantgeschäfte arbeiten. Sofern sie Neuanfertigungen arbeiten, erfolgt dies hauptsächlich inLohnarbeit.
Der auf den Umsatz entfallende Gewinn beträgt
bei Materialzugabe . .. . . + 10—20%
bei überwiegender Lohnarbeit .20—40%
(Vgl. Schreiben des Landesausschusses und der Landesfachverbände des Sächs. Handwerks
vom Mai 1927 am Schluß des Heftes.)