zialismus für den Aufbau der neuen Volkswirtschaft. Ob
es nun aber gelingen kann, die Aufgabe einer theoretischen
Konstruktion der sozialistischen . Wirtschaftsordnung auch
wirklich zu lösen, das werden unsere weiteren Darlegun-
gen zeigen; jedenfalls ist die dieser Aufgabe gewidmete Ar-
beit von großer Bedeutung auch für die bessere Erkennt-
nis der Natur der kapitalistischen Wirtschaft. Die Unter-
suchung der Grundprobleme der sozialistischen Wirtschaft
gibt uns die Hoffnung, auch die Probleme der kapitalisti-
schen Wirtschaft unter neuen Gesichtspunkten zu beleuchten.
I.
Das wirtschaftliche Prinzip und der
Sozialismus.
Schwerlich wird irgendein Nationalökonom die Richtigkeit
des Satzes bestreiten wollen, daß jede wirtschaftliche Tätig-
keit, ob sie im Rahmen der Naturalwirtschaft, der kapitali-
stischen oder der sozialistischen Wirtschaft verlaufe, das
Prinzip zu befolgen hat, daß ihre Resultate dem Kostenauf-
wand entsprechen müssen, Nicht umsonst gilt dieses Prinzip
als das Wesensmerkmal der wirtschaftlichen Tätigkeit, das
zie von jeder andern Art menschlicher Betätigung unter-
scheidet. Nur ist anzunehmen, daß dieses Prinzip im So-
zialismus in einer dem Wesen dieses letzteren angemessenen,
sigenartigen Form zutage treten muß.
Die Art und Weise, wie das Prinzip der Wirtschaftlichkeit
in der Naturalwirtschaft verwirklicht wird, ist einleuchtend..
Ein enger Kreis von Personen, die miteinander durch Bluts-
bande und Lebensgemeinschaft verbunden sind, arbeitet
und verbraucht alle von ihm erzeugten Güter; hier entsteht
natürlicherweise eine gewisse, subjektiv bestimmte Pro-
portionalität zwischen den Kosten, die vorwiegend in Arbeits-
aufwand bestehen, und dem Werte der Produkte dieser
Arbeit, die von den Werktätigen selbst sowie von ihren An-
gehörigen verbraucht werden, Der geringe Umfang und die
vollständige Übersichtlichkeit des ganzen Produktionspro-
zesses bieten hier eine gewisse Gewähr dafür, daß jene Pro-
portionalität stets eingehalten wird.
In der kapitalistischen Wirtschaft benutzt der Unternehmer
die Arbeit fremder Leute, deren Wohlsein ihn nicht an-.
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