geht, er benutzt ferner in reichlichem Maße Stoffe und Werk-
zeuge, die Erzeugnisse vorangegangener Produktionsprozesse
darstellen, sowie Naturkräfte, zu denen er in ein ganz ande-
res Verhältnis tritt als es in der Naturalwirtschaft der Fall
war. Dennoch entsteht auch in diesem ungleich komplizier-
;jeren Wirtschaftsprozeß ein rationales Verhältnis zwischen
den Aufwendungen und dem Resultate der Produktion, — ein
Verhältnis, das hier sogar noch einen konsequenteren und
klareren Ausdruck findet als in der Naturalwirtschaft. Alle
Elemente der Produktion: Arbeit, Betriebsstoffe, Maschinen,
Kapital- und Bodennutzung erlangen nämlich ebenso wie alle
Erzeugnisse der Produktion einen Marktwert. Hierbei ge-
schieht: diese Bewertung kraft eines spontanen Prozesses,
dessen Ergebnisse der Unternehmer als Daten hinzunehmen
hat. Deckt nun der Preis (Marktwert) der Erzeugnisse seiner
Produktion nicht die zu ihrer Hervorbringung aufgewendeten
Kosten, so verliert der Unternehmer die Möglichkeit, über
die Produktionsmittel weiter zu verfügen und erhält seine
Demission, unweigerlich und unerbittlich, durch den elemen-
tar sich vollziehenden Wirtschaftsprozeß. Denn er ver-
mochte nicht jene Aufgabe zu erfüllen, die die Gesellschaft
ihm als Unternehmer gestellt hatte, nämlich die Elemente. der
Produktion so zu kombinieren, daß sie sich in dem Markt-
preise des mit ihrer Hilfe erzeugten Produkts bezahlt machen
werden. Andererseits überhäuft die kapitalistische Gesell-
schaft niemanden so freigebig mit ihren Gaben, weder ein
Genie der Wissenschaft, noch ein Genie der Kunst, wie eben
einen geschickten Unternehmer, der die Elemente der Pro-
duktion erfolgreich zu kombinieren weiß, und seien es nur
die allerprosaischsten Bedürfnisse der Gesellschaft, die er
mit seinen. Produkten befriedigt. In der kapitalistischen Ge-
sellschaft befindet sich daher der Unternehmer im Zustande
ständiger Anspannung, und diese ist er bestrebt, auch allen
anderen Teilnehmern der Produktion mitzuteilen. Die einen
sucht er unmittelbar am Resultate der Produktion zu inter-
essieren, die anderen spornt er durch erhöhte Belohnung
an, die dritten hält er durch Angst vor Entlassung im Zaume.
So verwirklicht sich das wirtschaftliche Prinzip in der in
Klassen und einzelne Besitzgruppen zergliederten kapitalisti-
schen Gesellschaft.
In welcher Weise kann nun aber das gleiche Prinzip in
der sozialistischen Gesellschaft verwirklicht werden? Die
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