Preis, durch den die Mühe der Brüsseler Spitzenarbeiterin-
nen mehr oder weniger belohnt wird. .
Eben die erzielten Marktpreise, in denen die Intensität
der Warennachfrage in der kapitalistischen Gesellschaft mit
ihren verschiedenen Besitzklassen zum Ausdruck kommt,
notiert der Fabrikant beim Verkauf seiner Ware und trägt
sie auf die Kreditseite seiner Rechnung ein. Erst hiernach
kann er über die Größe seines Debets urteilen. Auf diese
Weise erteilt die kapitalistische Gesellschaft vermittelst der
Marktpreise allen Organisatoren der Produktion zwingende
Direktiven und befiehlt ihnen, ihre Aufwendungen gemäß
diesen Preisen zu regeln. Daher entsteht denn auch, unter
dem dauernden Druck dieser Direktiven, eine gewisse Pro-
portionalität zwischen den Marktpreisen und den Produk-
tionskosten (nicht aber zwischen den Marktpreisen und den
Arbeitsaufwendungen, denn die Arbeit ist nur einer der Fak-
toren der Produktion und folglich auch nur ein Bestandteil
der. Produktionskosten). Nur. solange die Gesetze der sub-
jektiven Wertschätzung und deren Summierung und Objek-
tivierung in den Marktpreisen von der Wissenschaft uher-
forscht blieben, konnten auch tief eindringende Geister wie
David Ricardo und, diesem folgend, auch Karl Marx zu dem
irrigen Schluß gelangen, daß die Marktpreise von den Pro-
duktionskosten bestimmt werden.
Übrigens vermochte der Vater dieser Theorie, David Ri-
cardo, sie nicht konsequent in dem weiten Bereiche der
Preisbildung landwirtschaftlicher Produkte durchzuführen,
Hier mußte er vielmehr zugeben, daß der Preis nicht den
durchschnittlichen, sondern den Grenzkosten der Produktion
entspricht. Diese letzteren werden aber in der Landwirt-
schaft durch die Nachfrageintensität bestimmt. Hier hat also
Ricardo die Priorität der Nachfrage bei der Preisgestaltung
anerkannt. Die gleiche Theorie der Preisbildung bei land-
wirtschaftlichen Erzeugnissen hat auch Marx anerkannt.
Die moderne Nationalökonomie erkennt aber diese Art der
Preisbildung, die von Ricardo, um seine Theorie nicht
zu unterwühlen, nur als eine, allerdings weitgehende, Aus-
nahme hingestellt wurde, heute als die einzig geltende an.
Die Gestaltung der Marktpreise wird in jedem gegebenen
Augenblick einzig und allein von den Bedürfnissen der Ge-
sellschaft bedingt. Infolge der Veränderlichkeit des Ver-
brauches kann es keine vollständige Proportionalität zwi-
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