Arbeitsplan.
In ihrer ersten Sitzung vom 14. Juli 1926 beschloß die 3. Arbeits-
gruppe des I. Unterausschusses die Untersuchung einer größeren Anzahl
von Kartellen*) und kartellähnlichen Gebilden. Der Schwerpunkt der
Untersuchung sollte auf den wirtschaftlichen Gehalt der Kartelle und
der kartellähnlichen Verbindungen gelegt werden. Dies war nur möglich
bei einer Beschränkung der Erhebungen auf typische Kartelle und Kar-
telltatbestände. Nach einem Beschlusse der Arbeitsgruppe vom 29. Sep-
tember 1926 wurde deshalb bei ausgewählten Kartellen deren Leben
nach seinen wirtschaftlichen Bedingtheiten, seinen Ausdrucksformen
und seiner Entwicklung unter dem Einfluß der wechselnden wirtschaft-
lichen Verhältnisse erforscht. Die Erhebungen erstrecken sich zum
Teil auf einzelne typische Kartelle, zum Teil auf Gruppen von Kartellen,
die sich unter mehr oder minder starker wechselseitiger Verflechtung
innerhalb gewisser Wirtschaftszweige gebildet haben. Dabei wurde be-
sonderes Augenmerk auf den Zusammenhang zwischen den allgemeinwirt-
schaftlichen Organisationen der Wirtschaftszweige und den Kartellen
sowie auf gegenseitige Abmachungen mit den vor- oder nachgeordneten
Stufen der Erzeugung oder des Absatzes gerichtet.
Im einzelnen wurden Untersuchungen in folgenden Wirtschafts-
gruppen vorgenommen:
Li. Kohle,
2. Eisen,
Eisenverarbeitung, insbesondere Maschinenbau,
Baustoffwirtschaft,
Textilindustrie,
Buchgewerbe und Buchhandel nebst vorgelagerter Papierindustrie,
hemie,
Verkehrswesen (Schiffahrt),
Internationales Glühlampen-Kartell,
Handel und Handwerk.
Bei fast allen Untersuchungsgebieten ist ein Zusammenwirken mit
denjenigen einzelnen Arbeitsgruppen erforderlich, welche die Wirt-
schaftssparten in ihrer Gesamtheit zu erforschen haben. Es erfolgte
deshalb eine Verständigung mit diesen Gruppen über die Führung bei
den einzelnen Kartelluntersuchungen. Dabei wurde festgelegt, daß die
3. Arbeitsgruppe des I. Unterausschusses folgende Organisationen und
Kartelle führend untersuchen solle:
1}
N Vgl. Einleitung zum ersten Teil der Veröffentlichungen der Arbeitsgruppe.
Seite 9.