ınengen konnten infolge der Zusammenfassung der Produktion der
Ziegelfabriken ohne größere Reibungen befriedigt werden. Preis-
politisch scheint die Verkaufsstelle dagegen geringere Erfolge erzielt
zu haben, Sie hat zwar nach der Stabilisierung der Währung den
Ziegelpreis auf Grund von Kalkulationsergebnissen auf 43 M. ab Werk
festgesetzt. Die tatsächlichen Preise ab Werk betrugen jedoch 1924
bis 1926 nur 34 M. je Tausend; 1927 stiegen sie auf 38 M. und: erst
im Herbst 1927 gelang es, 42 M. ab Werk zu erzielen. Frei Bau mußten
die Ziegel vielfach zu einem Preis von 40 M. bis 45 M. geliefert werden.
Der Baustoffkommissar für den Freistaat Sachsen hat demgegenüber
durch Kalkulationsberechnungen bei 37 Ziegeleien (davon 5 Gemeinde-
ziegeleien) für 1925 bis 1926 einschließlich eines zehnprozentigen Ge-
winns einen Preis von 43 M. und für 1927 einen solchen von 45.20 M.
pro tausend Steine errechnet.
Die Gründe für die gedrückte Rentabilität der Ziegeleien im Chem-
nitzer Bezirk sind vor allem in der großen Zahl von Außenseitern zu
suchen. Unter ihnen spielen die Gemeindeziegeleien infolge ihrer kom-
munalen Verbindungen eine besondere Rolle. Von den im Konventions-
gebiet liegenden Ziegelwerken ist nur etwa die Hälfte der Verkaufs-
stelle angeschlossen... Eine stärkere Zurückdrängung der Außenseiter-
firmen ist aber schon deshalb nicht möglich, weil ein Teil von ihnen —
wie Bergwerks- und Kalkbetriebe — die Ziegelei als sogenannten Ab-
raumfresser betreiben und deshalb die Ziegel unter einer Differential-
kalkulation verkaufen. Tatsächlich hat die Verkaufsstelle laut ihrer
Statistik die Produktion ihrer Mitgliedsfirmen nie voll absetzen können.
Jahr
Anzahl der
Mitglieds-
firmen
L912 35
1918 35
1924 17
1925 30
1926. | 32
1927 39
Produktions-|
kapazität
106 000 000
109 000 000
65 000 000
79 000 000
89 000 000
95 000 000
abgesetzte
Menge
89 000 000
50 000 000
14 000 000
36 000 000
14 000 000
70 000 000
in % der
Produktions-
kapazität
65
46
21,5
46
49
74
Der relativ hohe Absatz im Jahre 1927 ist auf die Lieferung
größerer Mengen an Städte außerhalb des Konventionsgebietes zurück-
zuführen. Sie war infolge einer plötzlichen Ziegelknappheit vorüber-
zehend möglich. So wurden z.B. etwa 7500000 Steine nach Dresden
abgesetzt.
Trotz dieser recht schwierigen Lage bemüht sich die Verkaufsstelle
nach Angabe ihrer Leiter vorläufig nicht, den Bestand ihrer Mitglieder
in dem von Chemnitz entfernter gelegenen Konventionsgebiet zu ver-
größern. Es erscheint ihr zu schwierig, von der Zentralstelle Chem-
nitz aus den Bedarf eines vergrößerten Konventionsgebietes und seine
Deckung zu überwachen, zumal bei der gegenwärtigen Wirtschaftslage
besonderer Wert auf die Bonität der Abnehmer zu legen ist. Bei einer
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