Full text: Weltwirtschaftliche und politische Erdkunde

138 ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE 
zur Kohle*, Somit ist die Eisenindustrie nicht überall bodenständig, aber doch 
sind bei dem hohen Gewicht der Eisenerze die Bedingungen für die Entwick- 
lung der Eisenindustrie in denjenigen Ländern am günstigsten, in denen Kohle 
und Eisen gemeinsam in größeren Mengen vorkommen, Gegenwärtig sind die 
Union, Deutschland, Frankreich und England die wichtigsten Erzeuger 
von Eisen und Stahl. Aber auch Belgien und Luxemburg, Kanada, Japan 
und die Tschechoslowakei zeichnen sich in der Herstellung von Eisenwaren 
und Maschinen aus. Für die Stellung, die die Industriestaaten im weltwirt- 
schaftlichen Konkurrenzkampf einnehmen, bedeutet die Leistungsfähigkeit ihrer 
schweren Eisenindustrie einen der wichtigsten Prüfsteine. In den letzten Jahr- 
zehnten vor dem Kriege haben besonders die Union und Deutschland ihre 
Eisen- und Stahlerzeugung außerordentlich stark vermehrt. Von Deutschlands 
Eisen- und Stahlerzeugung entfallen etwa vier Fünftel auf das rheinisch-west- 
fälische Industriegebiet. 
Eisenerzeugung der wichtigsten Länder 
1913, 1922, 1925, 1926, 1927 in 1000 t. 
7ereinigte 
Staaten 
‚913 31 476 
1922 27 300 
1925 37 280 
1926 40 000 
1927 27 09292 
Deutsches 
Reich 
Frankreich! England 
Belgien 
ı Luxemburg 
19 312 9000 10 428 2484 2544 
8 400 5124 4 980 1608 1680 
10.177 8494 6336 2541 2344 
9 500 | 9400 2 500 3400 2500 
12 104 9288 7416 | 3756 2716 
Auch die Stahlproduktion zeigt ein ähnliches Verhältnis der Wettbewerber. 
Fügen wir noch die Zahl der in den wichtigsten Ländern vorhandenen Hoch- 
öfen und ihre Leistungsfähigkeit — Produktionskapazität — in Hundertteilen der 
möglichen Weltleistungen aller Eisen; und Stahlindustrien bei, so erhalten wir 
ein vergleichbares Bild der vier großen Eisenindustriestaaten. 
Stahlerzeugung (1913 , 
in 1000 € 11927 , 
Zahl der Hochöfen 1928 
Produktionskapa- { Roh- 
zität in % der 
Weltleistungs- | 
Bhigkeit Stahl * 
1 1096 
Vereinigte 
Staaten 
21812 
14 479 
371% 
53,1 
56,1 | 
| England 
Deutsches 
Reich 
| Frankreich 
7788 
9254 
4821 
18 266 
16267 | 
185 
4688 
8275 
219 
12,2 12,2 11,1 
11,4 | 13,3 9,5 
KUPFER 
Kupfer ist in gediegenem Zustande in größeren Mengen auf der 
Erde vorhanden als irgendein anderes Metall. Daher war es schon dem 
Menschen der Urzeit bekannt und wurde von ihm besonders in der 
Verbindung mit Zinn als Bronze verarbeitet. In Nordamerika hat man 
am Oberen See gediegene Kupferklumpen bis zu 400 cbm Inhalt ge: 
funden. Aber das meiste Kupfer wird doch aus Erzen der verschie- 
densten Art gewonnen. Der Verbrauch an Kupfer und damit dessen 
Erzeugung hat in dem letzten Halbjahrhundert vor allem durch die 
rasch zunehmende Elektroindustrie eine gewaltige Steigerung erfahren. 
1 Daß gelegentlich aber auch der umgekehrte Fall eintritt, sahen wir oben S, 1384 und 135
	        
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