VI. DIE BERGWERKE DER ERDE
143
10 km
EEE
ıhannesburg . /
7% Hauptgebiet des Goldbergoaues
— Ausstrich Gold führender Schichten
wu Ungefährer Verlauf des Wilwatersrandes
126. Das Goldbergbaugebiet des Witwatersrandes. (Nach Jaeger-Sievers, Afrika.)
eine gewaltige Steigerung erfahren, die in erster Linie auf den reichen
Funden in Südafrika beruht. Afrika ist denn auch heute mit großem
Vorsprung der führende Goldproduzent.
Die zahlreichen kleinen Vorkommnisse im Osten, Westen und Norder
des Erdteils treten jetzt völlig zurück gegen die Fundstätten in Britisch:
Südafrika. Dort sind die älteren Abbaugebiete die Goldlager unc
Goldquarzgänge der Drakensberge. Im Jahre 1886 aber nahm man
die goldhaltigen Quarzitschichten des Witwatersrandes in Abbau, einer
Schichtstufe, die in 1800 m Meereshöhe die Wasserscheide gegen den
Vaal und Oranje trägt. Die Minen an der Südabdachung des
„Randes“ machten in kurzer Zeit Transvaal zum ersten Gold:
land der Erde, brachten freilich auch dem Lande die Unterwerfung
unter die Engländer. Nach dem Burenkrieg, der naturgemäß einen
starken Rückschlag der Golderzeugung zur Folge hatte, stieg die Pro-
duktion Transvaals schnell und erreichte im Jahre 1916 den Betrag von
289,2 t, um dann mit dem Sinken des Goldpreises, wie in fast allen
Erzeugungsländern, wieder etwas nachzulassen. Die letzten Jahre
brachten eine erneute Steigerung der Förderung, die sich 1927 auil
315000 kg belief, Der Witwatersrand wird in zahlreichen und großen
Bergwerken ausgebeutet. „Die weißen Abraumberge von zermahlenem
und vom Gold befreifem Quarzit und die Schachttürme und Fabrik-
anlagen an ihrem Fuße bestimmen auf 100 km das Aussehen der
Landschaft“ (Jaeger). Die meisten Minen liegen in der Umgebung
der Stadt Johannesburg, die, erst 1886 gegründet, heute 300000 E
zählt. Der durchgängig geringe Goldgehalt des Muttergesteins (im
Durchschnitt 11,7 g in einer Tonne) macht einen rentablen Abbau nur
durch Verwendung billiger Arbeitskräfte (Eingeborenenarbeit) und durch
äußerste Verteinerung der Extraktionsmethoden möglich. Die Zahl der
im Goldbergbau von Transvaal beschäftigten Beamten und Arbeiter be-
trägt gegen 200000. Günstig für den Abbau ist die Nachbarschaft von
ergiebigen Kohlenlagern (z. B. östlich von Johannesburg), die den Be-
triebsstoff für die bergbaulichen Maschinen liefern. Von Transvaal griff
die Goldgewinnung neuerdings auch nach Rhodesia über.
Der zweitwichtigste Goldproduzent ist die Union, die aber
noch nicht den vierten Teil der afrikanischen Förderung liefert. Hier
war zuerst der Staat Kalifornien durch seine Goldfelder am West-
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