Full text: Weltwirtschaftliche und politische Erdkunde

146 ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE 
ferner Idaho, Arizona, Kalifornien und Colorado. Aber auch 
in den übrigen Kordillerengebieten, namentlich im Südosten Britisch- 
Columbias, in Peru, Bolivia und Chile (Bezirk Copiapö) ist die 
Silbergewinnung bis zum heutigen Tage beträchtlich. Kanada hat 
außer im Felsengebirge vor allem wichtige Silberfundstätten im Cobalt- 
bezirk des östlichen Ontario. Kanada und Peru gehören heute neben 
Mexiko und der Union zu den Großerzeugern. 
Gegenüber den Fundorten der Neuen Welt sind die Lagerstätten 
der übrigen Kontinente von weit geringerer Bedeutung. Auffallend 
arm an Silber sind Asien, wo nur Britisch-Indien und Japan 
nennenswerte Mengen liefern, und Afrika, wo Silber nur im Zusammen- 
hang mit der Goldgewinnung Transvaals 
erzeugt wird. In Europa haben nur das 
südöstliche Spanien und Deutschland, 
letzteres mit seinen alten Gruben am 
Harz und mehr noch mit dem als Ne- 
benprodukt des Mansfelder Kupferbaus 
gewonnenen Silber, einige Bedeutung 
Australiens Silbererzeugung wird zum 
weitaus größten Teil aus den Fundstätten 
von Brokenhill in Neusüdwales, nächst- 
dem aus tasmanischen Gruben gedeckt. 
Die Silberproduktion Europas und Austra- 
liens geht infolge zunehmender Erschöp- 128, Silbergewinnung der Welt 
fung der Lager allmählich zurück. 1926: 7,9 Mill. kg. 
KALISALZ UND CHILESALPETER 
Den bisher behandelten Brennstoffen und Metallen reiht sich ein 
Mineral von besonders hohem wirtschaftlichen Wert an, das Kalisalz. 
Unter diesem Namen faßt man eine Reihe von Salzen zusammen, die 
sich durch ihren hohen Kaligehalt auszeichnen... Sie kommen stets in 
Verbindung mit Steinsalzlagern vor, und zwar bilden sie deren oberste 
Schichten. Da sie früher beim Abbau des Steinsalzes als wertloses 
Material „abgeräumt“ wurden, so nennt man sie auch Abraumsalze. 
Sie liefern der Landwirtschaft ein vielbegehrtes künstliches Dünge- 
mittel und haben außerdem vielen Zweigen der chemischen Industrie 
einen mächtigen Antrieb zur Fortentwicklung und Neuentfaltung ge- 
geben. Zu Düngezwecken werden die Abraumsalze teils im natürlichen 
Zustand verwendet, wie Hartsalz, Sylvinit und besonders der Kainitit 
(im Handel „Kainit“), teils werden sie vorher „aufgeschlossen“, d. h. durch 
Weiterverarbeitung zu hochprozentigen künstlichen Kalidüngesalzen 
umgewandelt. — Hinsichtlich der geographischen Verbreitung der Kali- 
salze war es bisher als ein besonderes Glück für unsere Volkswirtschaft 
zu bezeichnen, daß sich ihr Vorkommen nach unserer bisherigen Kennt- 
nis fast ausschließlich auf Deutschland beschränkte. Diese 
Monopolstellung unseres Vaterlandes ist durch den Verlust der ober- 
elsässischen Kalilager an Frankreich gebrochen. Zwar tauchten des 
öfteren vor dem Kriege und während desselben Nachrichten über 
Kalifunde in Kalifornien, England und anderen Ländern auf, aber 
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