ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE
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ausgenutzte Wasserkräfte
131. Die Wasserkräfte der Frde
dieses Minerals finden, mannigfaltige Industrien entstanden. Es ist kein
Zufall, daß die kohlenreichsten Länder der Erde, die Vereinigten Staaten,
England, Deutschland, Belgien u. a., eine hochentwickelte Industrie haben
und daß diese im Bereich der Kohlenlager dieser Länder ihre Kerngebiete
hat. Man denke nur an das rheinisch-westfälische und oberschlesische
Industriegebiet, an das belgische im Maastal, an das mittelenglische,
an das nordappalachische der Union. Sie alle liegen in der Haupt-
3ache auf ausgebreiteten Kohlenfeldern. Neben der Kohle wird als
Antrieb für die eigentliche Arbeitsmaschine von jeher auch die Wasser-
kraft mit Hilfe von Wasserrädern und Turbinen verwendet. Die Be-
leutung und Verwendung dieser Kraftquelle steigerte sich wesentlich,
aachdem es der Technik gelungen war, sie in elektrische Energie um-
zusetzen und sie durch Fernleitung aus ihrer örtlichen Gebundenheit
zu befreien. Wasserfälle, Stromschnellen, künstlich in die Flußbetten
singebaute Stufen bedeuten Kraftquellen enormer Größe. Für viele
Länder brachte die „weiße Kohle“ vollen Ersatz für fehlende Kohle
>der sonstige Kraftstoffe. Die meisten Flußregulierungen geschehen
heute nicht mehr allein im Interesse der Schiffahrt, sondern sehen
gleichzeitig die Anlage von Kraftwerken für die Industrie vor. Manche
Industrien, wie die Aluminiumerzeugung, die große Mengen elektrischer
Kraft bedürfen, sind. erst durch die Nutzbarmachung des Wassers als
Kraftquelle zur Bedeutung gelangt. Trotzdem harren, wie die oben-
stehende Karte zeigt, 'in allen Erdteilen noch gewaltige Mengen nutz-
barer Wasserkräfte der Verwendung im Dienste des Menschen.
Über Wasserkräfte verfügen. naturgemäß am meisten nieder-
3chlagsreiche Gebirgsländer. Die industrielle Entwicklung der
Alpenländer, insbesondere der Schweiz, Frankreichs und Norditaliens,
ferner die Schwedens, fußt zu einem nicht geringen Teil auf jener
Naturkraft. Beträchtliche Gebiete Bayerns werden künftig durch die
am Rande der Alpen im Walchenseewerk gewonnene Energie in Ver-
bindung mit anderen Kraftwerken ihre Beleuchtung und motorische Kraft
für Bahnen und gewerbliche Zwecke erhalten. Auch in den mittel-