ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE
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57. Die Waldverbreitung in Europa. (Nach Br. Dietrich.)
22% der Gesamtbodenfläche. Bedenkt man aber, daß Norwegen 70%
Ödland. und nur 30% nutzbaren Boden besitzt, so versteht man die
große volkswirtschaftliche Bedeutung, die Wald und Holznutzung für
liesen Staat haben. Bei seiner geringen Bevölkerungsdichte vermag
das Land bedeutende Holzmengen, namentlich über Frederikstad,
Oslo und Drammen, auszuführen. — Noch weit größer ist die
Holzausfuhr Schwedens, dessen Boden fast zur Hälfte (47,7 %) mit
Wald bedeckt ist. Die Hauptgebiete liegen hier in der Mitte und
im Norden des Landes, während der für den Ackerbau nach Boden
und Klima günstigere Süden verhältnismäßig waldarm ist. Wichtige
schwedische Holzhäfen sind Hernösand, Sundsvall und Gefle.
In beiden Ländern wird die Holzabfuhr durch die winterliche Schnee-
decke, in Schweden außerdem durch die günstige parallele Anordnung
zahlreicher Flußläufe, die die Überlastung einzelner Flüsse an ihrem
Unterlauf ausschließt, wesentlich erleichtert. An der Mündung der
Flüsse werden die Rundstämme für Gebrauch und Ausfuhr weiterver-
arbeitet. Daher gehören Sägemühlen, Holzstoff- und Papierfabriken zur
ständigen Staffage der küstennahen Waldlandschaften Skandinaviens.
Diese arbeiten ebenso wie die weltbekannte Schreinerei und die Zündholz-
fabrikation (Jönköping am Wettersee) für die Ausfuhr.