chemischen Institute und Versuchsstationen, für die praktisch-propa-
zandistische Tätigkeit die Landwirtschaftskammern, landwirteschaft-
lichen Vereine und Korporationen, die Genossenschaftsverbände und
sonstige Stellen, die Gewähr für sachgemäße Arbeit bieten, in Betracht.
Die exakten wissenschaftlichen Versuche müssen in der Regel mehrere
Jahre lang durchgeführt werden, ehe ein abschließendes Urteil gewonnen
und das Ergebnis veröffentlicht werden kann.
Die einfacheren Demonstrationsversuche verfolgen zunächst den
Zweck, dem betreffenden Versuchsansteller Auskunft über die Dünge-
bedürftigkeit seines Bodens zu geben und ihm und seinen Nachbarn
die Wirkung und den Nutzen der Kalidüngung vor Augen zu führen.
Dem für den Bezirk zuständigen Landwirtschaftslehrer bieten die Ver-
suchsfelder Gelegenheit, bei Felderbegehungen die Teilnehmer hinzu-
führen und sie an Ort und Stelle anschaulich über die richtigen Dün-
gungemaßnahmen zu belehren. Alsdann werden die Versuchsergebnisse
in zusammenfassenden Berichten von den in Betracht kommenden Stellen
in ihren Organen veröffentlicht. Dem unmittelbaren Anschauungs-
unterricht dienen natürlich auch die Versuche auf den ständigen Ver-
suchsfeldern und in den Versuchswirtschaften der landwirtschaftlichen
Institute, der Versuchsstationen, Landwirtschaftskammern : usw., Wo
nicht nur die Studierenden, sondern auch die landwirtschaftlichen Ver-
eine und sonstige Interessenten Besichtigungen vornehmen und sich Be-
lehrung holen.
Im übrigen hat die Landwirtschaftlich-technische Kalietelle mit
dem Deutschen Kalisyndikat vereinbart, daß seine Außenbeamten die
in ihren Bezirken mit Hilfe der Kalipropagandamittel der Landwirt-
schaftlieh-technischen Kalistelle durchgeführten Versuche nach Fühlung-
nahme mit den betreffenden Stellen besichtigen und photographische
Aufnahmen machen können.
Hervorzuheben ist, daß auf unmittelbare Veranlassung der Land-
wirtschaftlich-technischen Kalistelle eine Reihe von wissenschaftlichen
Arbeiten ermöglicht wurden. Die Landwirtschaftlich-technische Kali-
stelle wird bemüht sein, in Zukunft diejenigen wissenschaftlichen Ar-
am. die die noch ungeklärten Kalifragen betreffen, besonders zu
ördern.
Im Jahre 1924 begann in der Kaliwirtschaft die Rationalisierung
der Produktion, welche die Stillegung der Mehrzahl der Kaliwerke
— gei eg vorläufig auf unbestimmte Zeit, sei es bis 1953 — zur Folge
hatte. Durch die mit den Betriebsstillegungen verbundenen Quoten-
übertragungen und Arbeitnehmerentlassungen entstanden eine. große
Anzahl Streitfälle zwischen den gemäß 8 85 KWG eine Entschädigung
verlangenden entlassenen Arbeitnehmern, Arbeitern und Angestellten
und den Werksbesitzern, deren Entscheidung dem Schiedsgericht
oblag. Zur Erledigung der Streitfälle waren überaus schwierige. Fragen
zu entscheiden, so insbesondere: der ursächliche Zusammenhang
zwischen Quotenübertragungen und Entlassungen, die Bedeutung der
Absatzstockung für die Entlassungen, der Einfluß von organisatori-
schen Verwaltungsmaßnahmen und Betriebsverbesserungen für die Ent-
Jassungen. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhange auch die eine
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