fundamentalen Unterschied unserer Frachtverhältnisse gegenüber dem
Auslande hinweisen. :In Frankreich geben diejenigen, die über die
Frachten zu entscheiden haben, der Industrie Subventionen. Wir aber
müssen auf Grund des Kaligesetzes noch Frachtzuschüsse leisten. p
Organisation der Kaliwirtschaft. 5
a) Die Trustfrage.
Sachverständiger Albrecht: Wir sind ausgesprochene Trust-
freunde, sind es auch heute noch aus Überzeugung, einmal, weil wir uns
davon eine wirtschaftliche Besseretellung der Kaliinduetrie und dann
vielleicht noch eine sehr bedeutsame, immerhin ins Gewicht fallende
weitere Rationalisierung versprechen. Zweitens weil wir glauben, daß
die Position der gesamten Kaliindustrie heute nach dem Verlust des Mo-
nopols eine ganz andere, eine viel schwächere ist als früher, und daß diese
Position durch einen Trust außerordentlich gestärkt werden würde,
Wir haben uns selbst am größten Konzern, am Wintershall-Konzern,
interessiert, sind aber der Meinung, daß ein ganz einheitliches Gebilde
ein noch stärkeres Gewicht hätte und unsere Position noch verbessern
würde.
Sachverständiger Korte: Ich halte die Trustbildung direkt für
eine Notwendigkeit, besonders dem Auslande und den Konkurrenzen
gegenüber, Die deutsche Kaliindustrie ist zwar jetzt entschieden auf
einem guten Wege; es herrscht Einigkeit über das Ziel, und es wird
jetzt auch 8o gearbeitet, wie es schon seit vielen Jahren hätte geschehen
müssen. Trotzdem würde ich einen festen Zusammenschluß in der
Industrie für richtig halten, einmal um im Ansehen beim Auslande
und dann um in der Bekämpfung der Konkurrenz ganz anders dazu-
stehen, ganz abgesehen davon, daß dann auch die Verwaltung eine sehr
viel einfachere sein würde, und daß z. B. auch die Frachtverluste, die
wir haben, viel geringer sein würden.
Sachverständiger Zirkler: Der Salzdetfurth-Konzern ist der
Überzeugung, daß alle die Aufgaben, die jetzt der Kaliindustrie zufallen
und ihr noch bevorstehen, durch das jetzige Kalisyndikat genau so gut
erfüllt werden können wie durch einen Trust. Eine Verteilung der ein-
zelnen Sorten und Produkte, wie sie bei anderen Industrien stattfindet,
ist schon innerhalb der einzelnen Konzerne geordnet; auch ist eine Ver-
ständigung über die Interessen der deutschen Kaliindustrie mit aus-
ländischen Interessenten im wesentlichen erreicht: Wir haben ia
den Vertrag mit dem Elsaß, Was noch bevorsteht, wird das Kali-
syndikat ebensogut erledigen können wie ein Trust. Wir sind auch der
Ansicht, daß eine große Verbilligung bei einer Vereinigung nicht mehr
herauszuwirtschaften sein würde. Jedenfalls kann ich nur sagen, daß
unser Konzern gern für sich bleiben würde; er hat diese Fragen alle
gelöst und möchte seine Gewinne nicht in den großen Topf werfen.
Wir tauschen alle Erfahrungen aus. Wir haben keine Fabrikgeheim-
nisse. Es würde das letzte Ende vom Schluß sein, daß die ganze Ratio-
nalisierung vom Gesichtspunkte des Trustes aus noch einmal ge-
macht würde.
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