verfügen ja gerade die großen Stapelwaren über die sehr
beweglichen Terminmärkte. Ferner hatte der Verbrauch noch
dadurch Erfolge, daß er einen teuern Rohs1ioff durch
einen billigern ersetzte. Zur Zeit der höchsten Flachs-
teurung verarbeiteten z. B. die Flachsspinner zum Teil auch
Hanf. Aber auch den umgekehrten Weg schlägt der Ver-
brauch ebenso willfährig. ein, wenn der Werkstoff wieder preis-
wert geworden ist und die Qualität der fertigen Ware durch
seine Verwendung im Verhältnis‘ zu den Aufwendungen für
den verarbeiteten Rohstoff wesentlich verbessert wird. So ist
z. B. in den Mischgeweben der Anteil von Wolle, Seide und
l’lachs größer, wenn diese Rohstoffe preiswert sind, als wenn
sie teuer sind. Schließlich sei noch eine Art der Kaufent-
haltung erwähnt, die sich auf verschiedenen Gebieten gerade
in Deutschland, aber auch in andern Ländern, besonders breit-
macht: Der Uebergang vonder Vorratswirtschaft
zur fast reinen Bedarfswirtschaft, im Grunde
genommen die Folge von Kapitalarmut und teurem Leihgeld,
Diese Bedarfswirtschaft wirkt sich naturgemäß im Rückstoß
durch entsprechendes Disponieren auf allen Stufen bis auf die
Rohstoffmärkte aus. Eingang hat bei uns die Bedarfswirtschait
vor allem im Verteilungsprozeß für Webwaren gefunden, bei
denen die Industrie in hohem Grade der Lagerhalter geworden
ist. Aber auch die. Leder- und Holzwirtschaft lassen bei uns
zum Nachteil von Häuten und Rundholz die neues Art der
Disposition stärker hervortreten. Uebrigens ist der Einkauf von
der Hand in den Mund, wie die Bedariswirtschaft schlagwort-
artig genannt wird, ein recht zweischneidiges Schwert, das
sich bei plötzlich aufspringender starker Nachfrage gegen den
Verbrauch selbst wendet. Das Gute an ihr ist hinwiederum, daß
Jladurch geschäftliche Katastrophen in der Zwisehenhand
leichter vermieden werden, und daß sie dafür sorgt, daß der
Zustrom von kleinern Aufträgen, wie sie der täglıche Bedarf
gebiert, sozusagen nicht abreißt. Wie wir in folgendem .bei
den einzelnen Warengebieten sehen werden, war der CGüter-
austausch im abgelaufenen Jahr zum Teil noch durch die:
besondere Einkaufspolitik des Verbrauchs belastet, welche die
ganze Schwere der Zeit noch um einige Schattierungen düsterer
in der Preisentwicklung auf den großen Märkten hervortreten ließ.
Weltwirtschaftlich gesehen, steht Europa, das von der
Getreideausfuhr der Welt den Löwenanteil — von Weizen z. B.
‘ss — aufnimmt, vor allem Amerika als Käufer gegenüber. .In
diesem Jahre ist aber diese seine Stellung besser als in den
letzten Jahren, da es recht gute Ernten eingebracht hat und
deshalb hinsichtlich seiner Versorgung mit
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