Dem Muschelkalk entnehmen das Wasser die Städte Karlstadt, Münnerstadt,
Mellrichstadt und Heidingsfeld (mit Wirkung vom 1. Januar 1930 an der Stadt-
gemeinde Würzburg einverleibt), der Markt Rimpar sowie die Pfarrdörfer Zellingen
und Höchberg, aus Muschelkalk und Buntsandstein die Stadt Hammelburg.
Aus Lettenkeuperquellen und Brunnen im Muschelkalk versorgen sich die Städte
Gerolzhofen und Volkach, aus Lettenkeuperquellen die Städte Dettelbach und
Ochsenfurt, aus einer Lettenkeuperquelle und einem Brunnen im Diluvial-Sand der
Mainniederung die Stadt Marktbreit.
Aus dem Diluvial-Sand der Mainniederung beziehen das Wasser die Stadt Haßfurt,
der Markt Großostheim (die Quelle liegt in Hessen) und das Pfarrdorf Kahl a. Main
473 : 160). Im Gebiete kristalliner Schiefer und aus Diluvial-Sand entspringen die vom
Markt Alzenau i. UFr. benützten Quellen, aus Diluvial-Sand die Quelle des Pfarrdorfs
Hösbach (433 : 17).
Das Pfarrdorf mit Schloß Veitshöchheim ist an die Wasserversorgung der Stadt
Würzburg angeschlossen. Die Stadt Zeil (320:9) sowie die Pfarrdörfer Haibach (358:3)
and Gochsheim (434:30) sind zum geringen Teil durch Elektro-Pumpbrunnen, im übrigen
lurch einfache Pumpbrunnen versorgt.
Keine Wasserleitung, sondern lediglich einfache Pumpbrunnenversorgung haben die
Pfarrdörfer Goldbach, Kleinostheim und Stockstadt a. Main.
Vondenunterfränkischen Gruppenwasserversorgungen entnehmen die Gruppen
Neubessingen— Wasserlosen, Maßbach— Volkershausen, Duttenbrunn— Urspringen, Uettingen—
Roßbrunn, Mellrichstadt—Mittelstreu—Oberstreu, Unsleben — Wollbach— Wechterswinkel,
Hettstadt—Waldbüttelbrunn und die Geckenauer Gruppe das Wasser dem Muschelkalk,
lie Gruppe Binsbach—Gänheim dem Lettenkeuper. Für die übrigen 15 Gruppen spendet
ler Buntsandstein das Wasser. .
Von den unterfränkischen Bezirksämtern zeigt das Bezirksamt Miltenberg
Jen höchsten Stand der Versorgung durch Wasserleitungsanlagen; von 100 Anwesen haben
Jlort im Durchschnitt 92 Wasserleitungsversorgung. Der Boden des Bezirks besteht fast
Jurchweg aus Buntsandstein, Dann folgen die Bezirksämter Brückenau mit 89, Würz-
burg mit 87 und Mellrichstadt mit 86 v. H. Im Bezirk Brückenau bildet ebenfalls
ler Buntsandstein den Boden, im Bezirk Mellrichstadt ist er unter den dort herrschenden
Formationen‘ am stärksten vertreten. Im Bezirksamt Würzburg kommen als Hauptwasser-
spender Muschelkalk, Lettenkeuper und Diluvial-Sand in Betracht.
Zwischen 71 und 61 bewegt sich der genannte Hundertsatz in den Bezirksämtern
Marktheidenfeld, Karlstadt, Lohr, Obernburg und Ochsenfurt, zwischen
36 und 42 in den Bezirksämtern Gemünden, Neustadt a. d. Saale, Alzenau
„ UFr., Aschaffenburg, Kissingen und Kitzingen.
Am wenigsten ausgebildet ist die Wasserversorgung durch Leitungsanlagen im
allgemeinen dort, wo der Keuper: vorherrscht. Dies ist der Fall in den Bezirksämtern
Gerolzhofen, Hammelburg, Schweinfurt, Haßfurt, Königshofen i. Grab-
feld, Hofheim i. UFr., und Ebern. Der feststellbare Hundertsatz der durch Wasser-
‚eitungen versorgten Anwesen bewegt sich in denselben zwischen 33 und 12. Der Grund
‘:ür diesen gering entwickelten Ausbau zentraler Wasserversorgung dürfte in.den Gegenden
les Sandstein- und auch des Lettenkeupers hauptsächlich darin zu suchen sein, daß dort
lie Anwesen leicht durch Anlage einfacher Pumpbrunnen versorgt werden können. Das
Wasser des Gipskeupers aber ist wegen seiner großen Härte zu Wasserversorgungszwecken
ungeeignet.