Grundwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft. a
nämlich stets solches Allgemeines, das in einmaliger Gelegenheit
einer besonderen Einheit zugehören kann, während „Beziehung“ solches
Allgemeines ist, das in einmaliger Gegebenheit nur mehreren be-
sonderen Einheiten zugehören kann. Das Wesensallgemeine „Farbe
schlechtweg“ z. B. kann in einmaliger Gegebenheit der einzelnen Ein-
heit „Blaßrot“ zugehören, es kann in dieser Einheit allein festgestellt
werden. Hingegen kann das Beziehungsallgemeine „Ähnlichkeit“ in
einmaliger Gegebenheit niemals einer einzelnen Einheit, z. B. einem
einzelnen Körper zugehören, es kann niemals in einer einzelnen Einheit
festgestellt werden, sondern kann in jeder einmaligen Gegebenheit nur
mehreren Einheiten zugehören, „zwischen“ welchen es besteht. Deshalb
ist es von der größten Wichtigkeit, nicht „Wesensworte“ und „Be-
ziehungsworte“ miteinander. zu vertauschen, deren erstere das einer
Einheit als identisches Allgemeines Zugehörige bezeichnen, somit stets
zum . Ausdrucke der Bestimmung einer Einheit verwendet werden
können, während die letzteren stets mehreren Einheiten in Beziehung
bezeichnen, somit stets nur hinsichtlich mehrerer Gegebenen als Be-
stimmungsausdruck dienen können. Wesensworte sind z. B. „Größe“
und „Denken“, weil sie das einer Einheit Zugehörige bezeichnen können,
Beziehungsworte hingegen sind z. B. „Wirken“ und „Ähnlichkeit“, weil
„Wirken“ und „Ähnlichkeit“ niemals einer Einheit zugehören, vielmehr
stets Etwas in einmaliger Gegebenheit mehreren Einheiten Zu-
gehöriges darstellen, „Beziehung“ ist stets „einfaches Allgemeines“, es
gibt keine Besonderheiten einer besonderen Beziehung, wohl aber gibt
es selbstverständlich „besondere Beziehung“, d. h. Beziehung, die
von. anderer Beziehung verschieden ist, und gibt es ferner „Be-
sondere in Beziehung“, d. h. besondere Beziehung, die in ein-
maliger. Gegebenheit besonderen, d. h. von anderen Gegebenen ver-
schiedenen Gegebenen zugehört. Jene Gegebenen, welche in einer
besonderen Beziehung stehen, nennen wir „Bezogene“ und können
sowohl Einzelwesen als auch Allgemeine sein.
Alles Gegebene ist ferner entweder „Einfaches“ oder „Einheit“.
Als „Einfaches“ stellt sich jedes Gegebene dar, das nicht mehr in andere
Gegebene zergliedert werden kann, als „Einheit“ stellt sich jedes Ge-
gebene dar, das in andere Gegebene zergliedert werden kann. Die
„Zergliederung“ eines Gegebenen darf nicht verwechselt werden
mit der „Zerlegung“ („Teilung“) eines Gegebenen. Jede Einheit im
Gegebenen läßt sich zergliedern, d. h. wir können an ihr Zugehöriges
bestimmen, hingegen nur besondere Einheiten im Gegebenen lassen
sich zerlegen (teilen), nämlich lediglich die „zusammengesetzten
Körper“. „Zergliedern“ ist kein Wirken, sondern die seelische Be-
stimmtheit „Denken“, hingegen ist „Zerlegen“ („Teilen“) jedes Wirken,
durch welches der stetige Wirkenszusammenhang: zwischen Körpern,