Die Macht. nn a
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— Seele oder Leib — zugehöre, wird gestützt durch den Umstand,
daß der Seele und dem Leibe eines „Mächtigen‘‘ gewisse Bestimmt-
heiten, nämlich die „Fähigkeiten“ zugehören, durch welche allerdings
auf Seite des Mächtigen die Machtbeziehung begründet ist. Die Be-
ziehung „Macht‘ darf aber nicht verwechselt werden mit jenen All-
gemeinen, die auf Seite des Mächtigen die Gründe jener Beziehung
darstellen, durch welche Verwechslung dann eben "der Irrtum entsteht,
man könne „Macht“ an einem Menschen feststellen. Wenn man
jedoch meint, an einem Menschen ‚Macht‘ als ihm Zugehöriges fest-
gestellt zu haben, hat man lediglich an ihm gewisse Bestimmtheiten
festgestellt, welche als „Fähigkeiten“ auf seiner Seite Gründe einer
Machtbeziehung sind, wenn überdies auch an anderen Einzelwesen
die anderen Gründe solcher Beziehung vorhanden sind. Wenn wir
fragen, worauf es beruht, daß gerade besondere Menschen, keines-
wegs alle Menschen, irgend eine besondere Macht „haben‘‘, so ergibt
sich, daß es durchaus nicht Unterschiede in den Menschen zugehörigen
Bestimmtheiten sein müssen, deretwegen einige Menschen hinsichtlich
besonderer Leistung ‚mächtig‘ sind, andere aber nicht. Es bezweifelt
wohl niemand, daß zwei Menschen hinsichtlich aller ihnen zugehörigen
Fähigkeiten „gleich‘ sein können, dennoch aber einer von ihnen hin-
sichtlich besonderen Gegenstandes ‚mächtig‘, der Andere aber „ohn-
Mächtig‘‘ (‚„‚machtlos‘*) sein kann, und zwar deshalb, weil der eine
Mensch die Gelegenheit zu solcher Leistung hat, der andere Mensch
aber nicht. Es ist also klar, daß ‚Macht‘ nichts einem Menschen als
Wesensallgemeines oder besonderndes Allgemeines Zugehöriges ist,
Sondern eine Beziehung, in welcher besonderer ‚Mensch‘ steht, so
daß also jemandes besondere Macht verwirklicht und ent-
Wirklicht, „begründet“ und „aufgehoben“ werden kann
ohne Änderung jenes Menschen, der „Machthaber“ wird
Oder zu sein aufhört. „Machtgewinn“ und „Machtverlust“
Müssen keineswegs Veränderungen jenes Menschen sein, der besondere
Macht „gewinnt‘“ oder „verliert“.
Das Gegebene „Macht“ darf auch nicht mit den Gegebenen „Ge-
walt“ und „Herrschaft“ verwechselt werden, von welchen Gegebenen
wir „Gewalt“ bereits zergliedert haben, „Herrschaft“ aber noch zer-
gliedern werden. Die sehr häufige, ja leider fast durchgängige Ver-
wechslung des Gegebenen „Macht“ mit den Gegebenen „Gewalt“ und
„Herrschaft“ ist es aber, der wir die beschämende Tatsache zu ver-
danken haben, daß das unabschätzbar wichtige Gegebene „Macht“ nicht
klar gewußt, sondern stetig vom dichten Rauche ethisch-politisch
Semeinter Deklamationen umhüllt ist, und also als „Gorgonenhaupt“,
„Medusenhaupt“, „Sphinx“, „Mysterium“, „Verwerfliches“, „Preisliches“
usw, benannt wird. Wie sinnleer die üblichen Antithesen von „Macht und
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