Full text: Allgemeine Gesellschaftslehre

Grundwissenschaft und Gesellschaftswissenschaft. 29 
für eine Veränderung der Seele in ihrem Gegenständlichen und in 
ihrem Zuständlichen abgibt. Das identische Allgemeine aller besonderen 
Gehirnbestimmtheiten, welche als wirkende Bedingungen für den Ge- 
winn von Besonderheiten einer identischen Lust in Betracht kommen, 
nennen wir den „unmittelbaren Wirkwert“ in Beziehung zum 
Gewinne solcher Lust, hingegen nennen wir das identische Allgemeine 
aller besonderen seelischen Bestimmtheiten, welche als grundlegende 
Bedingungen für den Gewinn von Besonderheiten einer identischen 
Lust in Betracht kommen, den „unmittelbaren Grundlagewert“ 
oder die „identische Lustempfänglichkeit“ in Beziehung zum 
Gewinne solcher identischer Lust. Wenn wir aber verschiedene Lüste 
hinsichtlich des besonderen Gegenständlichen prüfen, so finden wir teils 
solche Lust, welche an einem besonderen Gegenständlichen für sich 
besteht, teils solche Lust, welche an einem besonderen Gegenständ- 
lichen in besonderer Beziehung zu vorgestellter anderer eigener 
Lust besteht. In ersterem Falle sprechen wir von einem „selb- 
ständigen Lust-Gegenständlichen“, im letzteren Falle von 
einem „unselbständigen Lust-Gegenständlichen“, „Lust mit 
unselbständigem Gegenständlichen“ besteht stets an dem „unselbstän- 
digen Gegenständlichen“ und „ergänzendem Gegenständlichen“ 
derart, daß das gesamte Lust- Gegenständliche besonderes Allge- 
meines in Wert-Beziehung zu besonderer vorgestellter 
eigener Lust ist. Solche Lust besteht also an dem unselbständigen 
Gegenständlichen als Wertbesonderheit. Jede Lust, welche an 
der. Wertbeziehung eines gegenständlichen, besonderem Einzelwesen in 
der Welt zugehörigen Allgemeinen besteht, nennen wir eine „sinn- 
haft abhängige Lust“, jede andere Lust eine „sinnhaft unab- 
hängige Lust“. Mit dem Wortgefüge „sinnhaft abhängige Lust“ 
bezeichnen wir eine Lust, deren Gewinn durch andere eigene zuständ- 
liche Bestimmtheit als Sinn, d.h. durch den Gedanken an andere 
eigene zuständliche Bestimmtheit grundlegend bedingt ist. Nur in den 
Fällen einer „sinnhaft abhängigen Lust“ weiß der Lust-Bestimmte jene 
Bestimmtheit anzugeben, kraft welcher als grundlegender Bedingung 
er seine besondere Lust gewonnen hat, wie wenn z. B. A sagt: „Ich 
freue mich, daß B hier ist, weil er ein guter Gesellschafter ist.“ In 
solchem Falle besteht die Lust am „Hier-Sein des B“ („unselbständiges 
Lust-Gegenständliches“) „als Bedingung für den Gewinn eigener Lust 
an seiner Gesellschaft“ („ergänzendes Lust-Gegenständliches“), und die 
besondere Lust ist dem A kraft seines Gedankens, daß B ein guter 
Gesellschafter ist, zugehörig geworden. Jedes identische Allgemeine 
nun, das als identische Bedingung für den Gewinn einer „sinnhaft un- 
abhängigen Lust“ (eines „selbständigen Lust-Gegenständlichen“) in Be- 
tracht kommt, nennen wir einen „unabhängigen (selbständigen)
	        
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