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II. Kapitel.
keit eines besonderen Erfolges bestehe, oder den Gedanken, daß künftig
die Möglichkeit eines besonderen Erfolges bestehen werde. Nur dann
aber, wenn jemandem eine Unlust zugehört und der Gedanke, daß er
einen gegenwärtig möglichen Erfolg herbeiführen werde, welcher
mit Gewinn von Lust und mit Verlust der gegenwärtigen Unlust ver-
bunden ist, liegt ein „Wollen“ vor. Allerdings sagt man auch in
jenen Fällen, da die Herbeiführung einer besonderen Veränderungsreihe
erst künftig möglich sein wird, daß man jene Veränderungsreihe „wolle“.
So kann z. B. jemand um !/,4 Uhr Nachmittag sagen: „Ich will mit
dem um 4 Uhr eintreffenden Zuge nach Berlin abreisen“, wobei er
weiß, daß gegenwärtig die Möglichkeit des Einsteigens in einen nach
Berlin fahrenden Zug nicht besteht, oder „Ich will um 4 Uhr telefonisch
mit A sprechen“, wobei er weiß, daß A gegenwärtig nicht zu Hause
ist, also keine Möglichkeit eines telefonischen Gespräches mit ihm be-
steht. Diese Fälle gehören der weiteren Gruppe jener Fälle an, da
jemand Etwas „in einem späteren Zeitpunkte“ tun „will“. Die Aussage
etwa: „Ich will um 5 Uhr mit A telefonisch sprechen“ kann dreierlei
Sinn haben. Erstens nämlich kann gemeint sein: „Gegenwärtig ge-
hört mir keine Unlust zu, welche durch ein telefonisches Gespräch mit
A. beseitigt werden könnte, aber eine solche Unlust wird mir um 5 Uhr
zugehören, weil ich mich dann entscheiden muß, was ich dem B sagen
soll, um 3 Uhr wird mir also auch das Wollen, mit A. telefonisch zu
sprechen, zugehören“., Zweitens kann gemeint sein: „Gegenwärtig
gehört mir eine Unlust zu, welche durch ein telefonisches Gespräch
mit A beseitigt werden kann, solches telefonisches Gespräch steht mir
aber gegenwärtig nicht im Lichte der Lust, was erst um 5 Uhr der
Fall sein wird, zu welchem Zeitpunkte der gegenwärtig anwesende B
weggeht“. Drittens schließlich kann eben gemeint sein: „Gegen-
wärtig gehören mir eine Unlust zu und der Gedanke, daß ich durch
ein telefonisches Gespräch mit A. entgegengesetzte Lust gewinnen werde,
dieses telefonische Gespräch wird aber erst um 5 Uhr möglich sein“.
In allen diesen drei Fällen bringt der Sprechende einen „Gedanken
an ein eigenes künftiges Wollen“ zum Ausdrucke, welchen wir
zunächst „Eigenwollenvoraussicht“ nennen wollen. Die Be-
dingungen dafür, daß einer Seele ein solcher Gedanke zugehörig wird,
sind a) der Gedanke, daß der eigenen Seele gegenwärtig von jenem
Seelischen, welches einen besonderen Wollensaugenblick ausmacht, nur
„einiges“ zugehört, b) der Gedanke, daß dieses Seelische der eige-
nen Seele noch in einem besonderen künftigen. Zeitpunkte zugehören
wird und c) der Gedanke, daß in jenem künftigen Zeitpunkte der
eigenen Seele auch noch das andere, zu jenem besonderen Wollens-
augenblicke gehörige Seelische zugehörig werden wird. Da nun jener,
der eine „Eigyenwollenvoraussicht“ zum Ausdrucke bringt, immerhin ein