Full text: Die drei Nationalökonomien

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sind: W. St. Jevons, Carl Menger, F. v. Wieser, Alfred Mar- 
shall, John Bates Clark; 
3. die Relationisten, die auf eine substantiale Erfassung der 
Vorgänge des Wirtschaftslebens verzichten und an die Stelle einer 
kausal-genetischen Betrachtungsweise eine .„‚Beziehungs‘“- oder Gleich- 
zewichtslehre setzen wollen. Sie sind — wegen der Ausdrucksweise, 
deren sie sich bedienen — unter dem Namen der mafhematischen 
Schule bekannt, die von A. A. Cournot mit seiner Schrift Recherches 
zur les principes mathematiques de la theorie des richesses (1838) 
begründet worden ist und deren hervorragende Vertreter Walras, 
Pareto, Edgeworth, Schumpeter und Barone sind. 
Was die besondere Eigenart jeder dieser drei Gruppen ausmacht, 
werden wir später einsehen. Zunächst möchte ich diejenigen Grund- 
anschauungen hervorheben, die allen Vertretern der ordnenden 
Nationalökonomie — trotz mannigfacher Abweichungen im einzel- 
nen — doch‘ gemeinsam sind. Es’sind vornehmlich folgende: 
.z. Die ordnenden Nationalökonomen treiben „Wissenschaft“: sie 
wollen erkennen das, was ist und erstreben Allgemeingültigkeit ihrer 
Forschungsergebnisse am. Sie streifen deshalb alle metaphysischen 
Bestandteile ab und sind daher auch — wenigstens in ihren folge- 
richtigsten Vertretern — Gegner der subjektiven Werturteile. Die 
englisch-französischen Autoren nennen ihre Lehre mit Bewußtsein 
eine „Science“. 
2. Nach der Meinung unserer Nationalökonomen haben die Geistes- 
wissenschaften, zu denen sie meist die Nationalökonomie zählen, und 
die Naturwissenschaften dieselben Erkenntnisgrundlagen, dieselben 
Erkenntnisziele und dieselben Erkenntnisverfahren. Genauer: sie sind 
der Ansicht, daß die in der Erkenntnis der Natur erprobten Methoden 
ohne weiteres auf die gesellschaftlich-kulturellen, insonderheit wirt- 
schaftlichen Erscheinungen angewandt werden können und sollen. 
Mills „Logik“ enthält zwar ein sechstes Buch; in dem „die Logik 
der Geisteswissenschaften‘“ abgehandelt wird. Es wird aber doch nur 
als „Anhang“ betrachtet, und es heißt dort“: „Was in einem Werke 
EEE EEE EEE 
4“ J, St. Mill, Logik. 2, 457.
	        
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