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logistische Standpunkt Diltheys tritt mit besonderer Deutlichkeit
zutage in der grundlegenden „Einleitung“, aus deren zweiter Auflage
ich folgende Sätze anführen will: Die großen Kulturgebiete Sprache,
Kunst, Religion usw. sind „zusammengeballte Nebel, die den Blick
hindern, zum Wirklichen zu dringen und die sich doch nicht greifen
lassen‘. Sie „verschleiern die Wirklichkeit des geschichtlich-gesell-
schaftlichen Lebens, die Wechselwirkung (!) der psychophysischen
Lebensinhalte... Ich möchte diese Wirklichkeit sehen lehren... und
diese Nebel und Phantome verscheuchen.‘‘ (S. 42.) „Diese konstanten
Gebilde... entspringen (1)... aus dauernden Beziehungen der Indi-
viduen.‘““ (43.) „Die Tatsachen, welche die Systeme der Kultur
bilden, können nur (!) vermittels der Tatsachen, welche die psycho-
logische Analyse erkennt, studiert werden. Die Begriffe und Sätze,
welche die Grundlage der Erkenntnis dieser Systeme ausmachen,
stehen in einem Verhältnis von Abhängigkeit zu den Begriffen und
Sätzen, welche die Psychologie entwickelt.“ (46.) Den Wissenschaften
von den äußeren Organisationen liegen „Begriffe von psychischen und
psychophysischen Tatsachen und Sätze über sie zugrunde, welche
denen entsprechen, nach denen die Wissenschaft von den Systemen
Jer Kultur gegründet sind. Gemeingefühl, Gefühl des Fürsichseins...,
Herrschaft, Abhängigkeit, Freiheit, Zwang [wohlverstanden: alle
durchaus psychologisch gefaßt! W. S.]: das sind solche psychische
und psychophysische Tatsachen zweiter Ordnung, deren Erkenntnis
in Begriffen und Sätzen dem Studium der äußeren Organisation der
Gesellschaft zugrunde liegt.“ „Alle Verbandsverhältnisse sind,
psychologisch angesehen, aus ihnen — den psychischen Tatsachen von
Gemeinschaft usw.- — zusammengesetzt.‘ (!) (68.) „In bezug auf
die Geisteswissenschaften ... zeigte sich uns, daß psychische und
psychophysische Tatsachen die Grundlage der Theorie nicht nur vom
Individuum, sondern ebenso von den Systemen der Kultur sowie von
der äußeren Organisation der Gesellschaft bilden.‘ (!) (119.) „Die
Analyse der menschlichen Gesellschaft ist der Mensch selber als
lebendige Einheit gegeben und die Zergliederung dieser Lebens-
ainheit bildet daher ihr fundamentales Problem.“ (375.)
Dilthey erleidet in seinen späteren Jahren den Einfluß der phä-
nomenologischen Philosophie, deren vielleicht größtes Verdienst es