Full text: Die drei Nationalökonomien

306 
den :bestimmten Betrieb, nachweisen. Endlich ist der Preis noch 
daraufhin zu untersuchen, in welchen Beziehungszusammenhang 
er gehört. Dieser überschneidet oft den Markt- und den Betriebs- 
zusammenhang. Ich denke z. B. an die „vielfache Gliedhaftigkeit des 
Ochsen‘, den Spann uns vorführt!‘. Wir können, zeigt er uns, die 
„Gliedhaftigkeit eines Ochsen“ gleichzeitig ansetzen: für Pflügen und 
Bodenbearbeitung; für das Verfrachten (als Zugtier); für die Fleisch- 
erzeugung; die Häuteerzeugung (Gerberei, Ledergewerbe); die Horn- 
arzeugung; die Arzneierzeugung (die ‚Innereien‘ als Rohstoffe der 
Arzneimittelgewerbe) u. a. 
Bei der Preisbildung lassen sich ferner eine Menge Größenge- 
setze feststellen, die der mathematischen Gesetzmäßigkeit ent- 
stammen. Hierhin gehören, wie ich in diesem Buche (siehe S. 254f.) 
gezeigt habe, die quantitäts-theoretischen Sätze und die Monopol- 
preisgesetze. Aber auch die Sätze, die sich über die Wirkung einer 
Erhöhung der Arbeitslöhne auf die Preise aussagen lassen, ferner 
diejenigen, die den Einfluß einer Disproportionalität der Produktions- 
faktoren auf die Preisbildung zum Gegenstande haben (steigende 
Preise bei abnehmendem Ertrage). Sodann gehören hierher die Sätze 
über den Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Preisbildung, 
zwischen Produktivität der Arbeit und Preisbildung, zwischen dem 
Umfang eines Gegenstandes (Maschinen!) und der Preisbildung usw. 
Über all diese Zusammenhänge habe ich mich ausführlich ausge- 
sprochen: siehe „Hochkapitalismus“, Seite 540ff. 
Wenn wir nun noch der dritten Art von Notwendigkeit: der rat i0- 
nalen Gesetzmäßigkeit gedenken, die sich bei der Preisbildung beob- 
achten läßt, so berühren wir endlich dasjenige Gebiet, auf dem sich 
die überkommene Preistheorie fast ausschließlich bewegt hat. Hier 
gilt es also, in den üblicherweise ausschließlich sogenannten „Preis- 
16 Othm. Spann, Die Lösung der Wert- und Preisfrage aus der Ganzheits- 
lehre in den Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik. III. Folge. Bd. 75 
(x929). S. 333£. Ich knüpfe an diesen Spannschen Ochsen an, um meinen guten 
Willen zu zeigen, mit der „universalistischen‘‘ Nationalökonomie Fühlung zu 
nehmen, kann aber auch bei dieser letzten Arbeit Spanns mein aufrichtiges Be- 
dauern darüber nicht unterdrücken, daß uns verstehenden Nationalökonomen jene 
Lehro so sehr wenig brauchbare Gedanken liefert, Der richtende Gesichtspunkt 
verschiebt immer wieder das Bild.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.