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den :bestimmten Betrieb, nachweisen. Endlich ist der Preis noch
daraufhin zu untersuchen, in welchen Beziehungszusammenhang
er gehört. Dieser überschneidet oft den Markt- und den Betriebs-
zusammenhang. Ich denke z. B. an die „vielfache Gliedhaftigkeit des
Ochsen‘, den Spann uns vorführt!‘. Wir können, zeigt er uns, die
„Gliedhaftigkeit eines Ochsen“ gleichzeitig ansetzen: für Pflügen und
Bodenbearbeitung; für das Verfrachten (als Zugtier); für die Fleisch-
erzeugung; die Häuteerzeugung (Gerberei, Ledergewerbe); die Horn-
arzeugung; die Arzneierzeugung (die ‚Innereien‘ als Rohstoffe der
Arzneimittelgewerbe) u. a.
Bei der Preisbildung lassen sich ferner eine Menge Größenge-
setze feststellen, die der mathematischen Gesetzmäßigkeit ent-
stammen. Hierhin gehören, wie ich in diesem Buche (siehe S. 254f.)
gezeigt habe, die quantitäts-theoretischen Sätze und die Monopol-
preisgesetze. Aber auch die Sätze, die sich über die Wirkung einer
Erhöhung der Arbeitslöhne auf die Preise aussagen lassen, ferner
diejenigen, die den Einfluß einer Disproportionalität der Produktions-
faktoren auf die Preisbildung zum Gegenstande haben (steigende
Preise bei abnehmendem Ertrage). Sodann gehören hierher die Sätze
über den Zusammenhang zwischen Betriebsgröße und Preisbildung,
zwischen Produktivität der Arbeit und Preisbildung, zwischen dem
Umfang eines Gegenstandes (Maschinen!) und der Preisbildung usw.
Über all diese Zusammenhänge habe ich mich ausführlich ausge-
sprochen: siehe „Hochkapitalismus“, Seite 540ff.
Wenn wir nun noch der dritten Art von Notwendigkeit: der rat i0-
nalen Gesetzmäßigkeit gedenken, die sich bei der Preisbildung beob-
achten läßt, so berühren wir endlich dasjenige Gebiet, auf dem sich
die überkommene Preistheorie fast ausschließlich bewegt hat. Hier
gilt es also, in den üblicherweise ausschließlich sogenannten „Preis-
16 Othm. Spann, Die Lösung der Wert- und Preisfrage aus der Ganzheits-
lehre in den Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statistik. III. Folge. Bd. 75
(x929). S. 333£. Ich knüpfe an diesen Spannschen Ochsen an, um meinen guten
Willen zu zeigen, mit der „universalistischen‘‘ Nationalökonomie Fühlung zu
nehmen, kann aber auch bei dieser letzten Arbeit Spanns mein aufrichtiges Be-
dauern darüber nicht unterdrücken, daß uns verstehenden Nationalökonomen jene
Lehro so sehr wenig brauchbare Gedanken liefert, Der richtende Gesichtspunkt
verschiebt immer wieder das Bild.