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ableiten, nach dem objektiven Maßstabe des Sachgehalts der
Ganzheit sich ergibt, also ein von der Sache selbst gefordertes, nicht
ein subjektives, willkürliches Sollen“ (ist)... „Entscheidend (bleibt).
daß vor dem Suchen, Wollen und Erkennen die gegenständlich ge-
gebene Vollkommenheit, anders gesagt, die aus dem Gegenstand selbst
erfließende Vollkommenheitsforderung (!) steht. ‚Vollkommenheit‘.
‚Sollen‘, ‚objektives Ideal‘ fließt darum zuletzt nicht aus zufälligem
Wollen, sondern hat den objektiven Maßstab des Sachgehaltes der
Ganzheit ... Es gibt nur gesolltes Sein.”
Pragmatistisch endlich nenne ich denjenigen Beweis einer Erkenn-
barkeit des Seinsollenden, der dessen Inhalt aus der Gestaltung der
lebendigen Wirklichkeit abzuleiten sich anheischig macht, dafern im
empirischen Sein das Seinsollen bereits vorgezeichnet und also in
der Erkenntnis des „Seins‘‘ die Erkenntnis des Seinsollenden gleich-
sam schon miterfaßt sei. So hat man versucht, aus den „Tendenzen“,
die das Wirtschaftsleben aufweist, die Richtlinien für das Seinsollen
abzuleiten?! oder man hat das „Herkommen‘‘ als die Quelle bezeich-
net, aus der man das Seinsollende, also das „Richtige“ erkennen
könne. Diesen Weg hat z. B. Friedrich v. Gottl beschritten, um
zu, einer Einsicht in die „richtige“ Wirtschaft zu gelangen. Auch
nach ihm gibt es eine „seinsrichtige“ Wirtschaft, das heißt eine
solche, «die „vernunftmäßig‘“ betrieben wird??, gibt es eine „ver-
nunftmäßige Führung der Wirtschaft“. Über „Zweifel der vernunft-
mäßigen Erwägung‘ hilft aber die Wirklichkeit selber hinüber.
„Nirgends so wie hier (bei der Leistung des einzelnen .im ‘Betriebe)
gibt das Herkommen den Ausschlag. Just der Umfang betriebsmäßig
dauernder Leistung legt sich schier eisern fest im Rahmen der
sogenannten ‚Arbeitssitten‘. Es gibt eine ‚sittegemäße Tagesarbeit‘
in Stunden oder Spannweite bemessen, auch in der Art, wie sich die
Folgen der ‚Arbeitstage‘ durch ‚Feiertage‘ aufgelockert zeigt.‘ 7
2. Kritik
Wenn ich nun im folgenden es unternehme, die im vorstehenden
gekennzeichneten Ansichten über das Verhältnis der Erkenntnis des
1 ZB. Ludo Hartmann in den „Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik“
1913.
Ye Friedrich v. Gottl, Bedarf und Deckung. 1928. S. 98.
73 Rriedrich v. Gottl. a. a. O0. S. 33ı.