Full text: Die Meistbegünstigung im modernen Völkerrecht

26 III. Die Voraussetzungen des Meistbegünstigungsanspruchs. 
cations, frais de perception et d’administration sera repartie entre les 
parties contractantes proportionellement A la population de leurs 
territoires, ... 
Art. 15: Chaque Etat de l’union douaniere recrutera exclusive- 
ment parmi ses sujets le personel des douanes et accises, 
Art. 19: Pour assurer l’unit& dans l’administration de Vunion 
douaniere, il sera forme avec siege a Bruxelles un conseil administratif 
mixte compose de trois membres ... 
Art. 27: ILest cre&& sous le titre de conseil superieur de l’union un 
organe consultatif charge d’assurer la liaison entre les deux gouverne- 
ment belge et luxembourgeois en vue de l’ex6cution de la presente 
Convention ..., 
Art. 28: S’il s’dlevait entre les parties contractantes un diffe&rend 
sur l’interpretation et l’application d’une clause du present traite, le 
litige, si l’une des parties en fait la demande, sera r6gl& par la voie 
d’arbitrage ... Le tribunal d’arbitrage siegera & Bruxelles ... 
Art. 29: Le present traite est conclu pour une durge de cinquante 
ANS. . 
Das Bestehen einer Zwischenzollinie mag also für die Beurteilung 
der inneren Organisation einer Zollunion wichtig sein. Für die Lösung 
des vorliegenden Meistbegünstigungsproblems ist dies Kriterium jedoch 
unbrauchbar. 
Es sei hier noch darauf hingewiesen, daß diehier entwickelte Auffassung 
aicht auf einem Schluß a majore ad minus beruht. Im Gegenteil handelte es 
sich gerade um die Frage, ob nicht ein Schluß a minore ad majus vorliegt, 
nämlich ob die unvollkommene Zollunion wegen der inneren Gliederung 
zu Unrecht als einheitliches handelspolitisches Gebilde behandelt wird. 
Daß die hier vertretene Auffassung es nahelegt, unter dem Vor- 
wande einer unvollkommenen Zollunion beliebigen Ländern unter Um- 
gehung bestehender Meistbegünstigungsverträge Preferenzzölle einzu- 
räumen, scheint mir praktisch nicht zu befürchten zu sein; denn auch 
die unvollkommene Zollunion bedeutet für die beteiligten Staaten die 
Einbuße ihrer handelspolitischen Selbständigkeit. So wird im konkreten 
Falle auch eine unvollkommene Zollunion ohne Schwierigkeiten von 
#inem Handelsvertrag zu unterscheiden sein.. 
2. Im Wirtschaftskomitee des Völkerbundes ist die Frage erörtert 
worden, ob die Meistbegünstigungsklausel grundsätzlich auch einen 
1 Die Bezeichnung des Vertrages ist selbstverständlich nicht entscheidend 
Österreich bezeichnet seinen Handelsvertrag mit dem Herzogtum Modena als Zoll- 
unionsvertrag, um Meistbegünstigungsansprüche Sardiniens abzuschneiden, Es 
berief sich auf den Protest Sardiniens darauf, daß der Begriff der Zollunion nicht 
geklärt sei, gab aber schließlich nach. S. hierzu v. BATTAGLIA: S. 54. PRADIER- 
FODERE: Traite de Droit international public T. IV, S. 418.
	        
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