Full text: Der Weltmarkt 1913 und heute

114 I Vorbedingungen des Wiederaufbaues 
zu gehört alles, was das immer noch rührige englische Reich zur 
Erschließung seiner kolonialen Schätze, zur Förderung des Baum- 
wollanbaues, der Bewässerung Ägyptens oder der Straßen- und 
Bahnbauten in Südafrika tut, eben wie jede neue, die Wirtschaft 
verbilligende Erfindung der alten Kulturländer. Gerade aber der 
Verzicht auf eine Politik, welche die Erzeugungskosten in der ganzen 
Welt erhöht, kann erst durch die Hebung des Bedarfs die wirtschaft- 
liche Grundlage für die Anwendbarkeit neuer Verfahren und die 
Erschließung neuer Überseegebiets-Wirtschaften schaffen. Ohne eine 
Steigerung des Weltbedarfs, ohne eine Verringerung der allgemeinen 
Preisbildung und ohne den dadurch bedingten Wiederaufbau des 
ersparten Reichtums sind alle technischen Fortschritte in ihrer wirt- 
schaftlichen Anwendung, in ihrer praktischen Rentabilität behindert. 
Findet aber auf Grund einer stärkeren Zunahme des internationalen 
Reichtums eine Steigerung des internationalen Warenbedarfes statt, 
so werden auch die von uns ausführlich gekennzeichneten Verschie- 
bungen in der internationalen Wirtschaftskonkurrenz für die heute 
benachteiligten Länder ausgleichbar werden. Denn dieser Reich- 
tumszuwachs wird ohne weiteres die verfeinerten Bedürfnisse 
lockern und heben, auf deren Befriedigung die Zukunft der alt- 
guropäischen Wirtschaften gegenüber den überseeischen Neuländern 
liegt. 
Alles in allem aber wird eine Gesundung der Weltwirtschaft 
und ein Wiederaufbau des Weltmarktes nur erfolgen können, wenn 
diejenigen Vorbedingungen der internationalen Produktion wieder- 
hergestellt werden, auf deren Verletzung und MiBßachtung die heutige 
Ungunst der weltwirtschaftlichen Lage beruht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.