Einleitung.
Die Frachtgütertarife sind das Schicksal unserer Industrie. Sie bilden eine
Lebensfrage, weshalb jede Gelegenheit benützt werden muß, hierüber Klarheit
u schaffen.
Auch die am 28. Mai 1930 in Eger stattgefundene Gedenksitzung der
Fachgruppe aus Anlaß ihres 10 jährigen Bestandes gab Gelegenheit sich mit
der Frachtenfrage zu beschäftigen. Herr Verkehrskonsulent Anton Stauda der
Handels- und Gewerbekammer in Eger hat bei dieser Sitzung ein ausführliches
Referat über die keramis che Industrie und die Gütertarife der Staaten: Tschecho—
slowakei, Deutschland, sterreich, Polen und Ungarn gehalten, welches den
zinmütigen Beifall der Teilnehmer an der Sitzung gefunden hat.
Nachdem die tschsl. Eifenbahnverwaltung die Echöhung der Frachtentarife in
Erwägung gezogen hat, sind die Ausführungen des Verkehrskonsulenten Stauda
ehr aktuell und geeignet, ein richtiges Bild über die ungünstige Wirkung einer
ꝛtwaigen Echöhung der tschsl. Gütertarife auf den Export keramischer Waren
zu geben.
Die vorliegende Arbeit des Verkehrskonsulenten Stauda ist eine mühevolle
Zusammenfassung der auf das Gütertarifwesen einflußreichen Daten und für
alle verantwortlichen Stellen von Bedeutung und Wichtigkeit. Die Eisenbahn—
berwaltung soll den Frachtenverkehr in der bestmöglichen Weise fördern, nicht
aber an die Erhöhung der Tarife denken, in einer Zeit, wo die Industrie
um ihre Existenz einen bitteren Kampf führen muß.
Aussig, im Mai 1930
Die Geschäftsführung
der
sferamischen Fachgruppe
im Deutschen Hauptverbande der Industrie.