vargemeinden grösserer Städte in Fragen der Eingemeindungspolitik
eine namhafte Rolle. Dass die Ergebnisse angesichts der grossen Be-
deutung des Verkehrswesens für die Pendelwanderung viel zur zweckent-
sprechenden Orientierung der Verkehrspolitik beitragen können, braucht
kaum, besonders herausgehoben zu werden.
Mit der Ermittlung der Pendlerzahlen als solche kann sich die Sta-
tistik nicht begnügen. Für die Zwecke der Verkehrspolitik ist es er-
wünscht, auch die Benützung der einzelnen Verkehrsmit-
tel durch die Pendler festzustelllen; der Wohnungspolitik ist weiter
noch mit der Auszählung des Familienstandes der Pendler
und mit der Heraushebung der verheirateten Pendler und deren Kinder-
zahl gedient; sozial- und wirtschaftspolitisch bedeutsam wäre schliess-
lich die Ausgliederung der Pendler nach dem Geschlecht, die Aus-
zählung nach Berufund Stellung im Beruf und die Frage nach
der Ursache des Pendelns, insbesondere darüber, inwieweit der
Besitz eines kleinen landwirtschaftlichen Betriebes oder eines eigenen
Hauses das Wandern auslöst.
Diese allgemeine Pendlerstatistik, welche die Pendelwanderung nur
soweit berücksichtigt als sie zwischen zwei verschiedenen Gemeinden
stattfindet, müsste noch durch die Ermittlung der innmerörtlichen
Pendelwanderung (Binnen-Pendelwanderung) ergänzt werden,
lenn bei der meist sehr erheblichen Ausdehnung grosstädtischer Weich-
bilder durch fortgesetzte Eingemeindungen liegen hier Wohnstätte und
Arbeitsstätte häufig viel weiter auseinander als bei zwei verschiedenen
anmittelbar angrenzenden Gemeinden. Ohne diese Sonderauszählung
geht die Pendelwanderung von den Vororten in den Stadtkern und von
Vorort zu Vorort für die Statistik verloren, obwohl gerade hier die
Wanderung nicht selten ein riesiges Ausmass hat. Ihre Ergebnisse sind
ınter Umständen für die einzelne Grosstadt von höherer Bedeutung
wie die der allgemeinen Statistik, weil sie unmittelbar den engeren
'okalen Bedürfnissen, der eigentlichen grosstädtischen Wohnungshbau-
’olitik, den grosstädtischen Verkehrswesen und seiner zweckmässigsten
Ausgestaltung Rechnung tragen.
2. Wie kommt die Pendlerststatistik am besten zu ihren Zahlen? Die
wichtigste Grundlage bildet die Volkszählung oder auch die Be-
rufszählung, denn nur eine Erhebung, welche die Gesamtbevölkerung
amfasst, kann die Pendelbewegung in ihrer ganzen Ausdehnung fest-
legen. Die bisher in Deutschland und in der Schweiz von der amtlichen
Statistik gelieferten Pendlernachweisungen sind deshalb auch an Hand
von besonderen Fragen über den Wohn- und Arbeitsort in den Erhe-
yungspapieren der Volks- bezw. Berufszählungen gewonnen worden.
In Deutschland wurde der Anfang bei der Volkszählung von
1900 gemacht. Dieser Anfang war freilich sehr bescheiden, denn der
Bundesrat schrieb wohl die Fragen nach Wohnort und Arbeitsort für