Full text: 10 Jahre Rote Gewerkschafts-Internationale

VL Der Kampf gegen die Anarcho-Syndikalisten, 
Die italienische Arbeiterkonföderation (CGL.), die auf dem 
[. RGL-Kongreß den rechten Flügel bildete, befand sich .in Vertei- 
digungsstellung, während die Anarcho-Syndikalisten, die revolutio- 
nären Syndikalisten und die IWW. gegen unsere Einstellung als 
Ganzes Sturm zu laufen versuchten. 
Der Gründungskongreß sollte bereits ein größeres Ergebnis zu- 
wege bringen als der Internationale Gewerkschaftsrat. Damals 
konnte man sich mit einer kleinen Deklaration von 10 Punkten be- 
snügen. Hingegen mußte auf dem IL Kongreß die taktische Linie 
festgesetzt werden; es war notwendig, die Einstellung zu den organi- 
satorischen Problemen zu formulieren, die revolutionären Verbände 
und Minderheiten organisatorisch herauszubilden, wie auch ihre Be- 
ziehungen zur Internationale festzulegen. In dem Augenblick, wo 
wir an die ideologisch-politische Herausbildung der RGL, an die 
Festsetzung der taktischen und organisatorischen Linie schritien, 
kam es zu Zusammenstößen, die bei der Herauskristallisierung 
unserer kommunistischen Gewerkschaftspolitik, bei der Formulie- 
rung unserer kommunistischen Prinzipien auf dem Gebiete der Ge- 
werkschaftsbewegung unvermeidlich waren. 
Die Resolutionen des I, Kongresses sind auch heute noch über- 
aus interessant. Was bildete den Mittelpunkt des ideologischen 
Kampfes zur Zeit des I, Kongresses? Erstens die Frage 
der Wechselbeziehungen zwischen Komintern und RGI, Das stand im 
Mittelpunkt des Interesses, Das bedeutet, daß der Kampf sich um das 
Problem: Partei und Gewerkschaften, Oekonomik und Politik — drehte, 
4. h. um alle die Fragen, die stets Syndikalisten und Kommunisten 
voneinander trennten, Auf dem I, Kongreß galt es, diese Fragen 
mit größter Klarheit zu stellen, denn nicht um die auf dem Kongreß 
anwesenden Syndikalisten ging es, sondern um die Arbeiter, die 
diesen Syndikalisten folgten und sich um jene Zeit Moskau als einer 
revolutionären Zentrale zuwandten. Die Vertreter der französischen 
Gewerkschaften, die Syndikalisten und Unionisten Deutschlands, die 
IWW. in den Vereinigten Staaten und in Kanada — sie alle bildeten 
eine gemeinsame Front gegen unsere Einstellung zu den Wechsel- 
beziehungen zwischen Komintern und RGI. Den Vorwand dazu 
lieferte der Umstand, daß wir in unsere Statuten einen Paragraphen 
über gegenseitige Vertretung in den Vollzugsorganen der Komintern 
und RGL aufgenommen hatten. Das war der Mittelpunkt, gegen 
den sich die Angriffe aller Syndikalisten richteten, welche behaup- 
teten, eine „Unterordnung der Gewerkschaften unter die Kommu- 
nistische Partei” auf keinen Fall zulassen zu können, Wir sind da- 
mals bei den Franzosen, Spaniern usw, in ihrer Stellungnahme zu 
dieser Frage auf Syndikalismus in Reinkultur gestoßen. 
Die Theorie des Syndikalismus besagt, wie Ihr wißt, daß die
	        
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