die reformistischen Verbände sind die Teilforderungen alles,
während sie für die revolutionären Verbände nur ein Mittel zum
Zusammenschluß und zur Organisierung der Massen für den
weiteren Kampf sind. Der Kampf um die Teilforderungen ent-
ternt: uns keineswegs vom gesteckten Ziel, sondern bringt uns
dem Ziel näher, Das anarchistische Vorurteil, daß der Kampf um die
Teilforderungen unter unserer revolutionären Würde stehe, muß be-
kämpft werden. Das ist schädliche Wortspielerei, die die Organi-
sierung der Massen und die Vorbereitung revolutionärer Aktionen
hindert,
Die Aufgabe der RGI-Anhänger ist, die gesamte Arbeit auf
dem Gebiete der Teilforderungen unter dem Gesichtswinkel der
Endziele zu führen. Ein Gegensatz zwischen den Teilforderungen
und dem Endziel entsteht erst, wenn wir das eine vom andern
tlrennen: abstrakte Propaganda des Endzieles kann die Gewerk-
schaftsorganisationen, die Arbeiter aller Richtungen zusammen-
lassen, schwächen. Hingegen werden die praktischen Aktionen
unserer Organisationen, das konkrete Programm, der systema-
tische und zähe Kampf um die Tagesinteressen der Arbeiter
immer mehr neue Schichten für unsere Reihen gewinnen, die die
Schule des elementaren Klassenkampfes durchmachen und sich
zum kommunistischen Klassenbewußtsein entwickeln werden.‘
Die Frage ist hier mit beachtenswerter Klarheit behandelt, und
liese prinzipielle Einstellung hat ihre Aktualität bis auf den heuti-
gen Tag nicht eingebüßt, was auch in nächster Zeit noch der Fall
sein wird. Alle weiteren Beschlüsse der späteren Kongresse zu
dieser. Frage waren eine Fortentwicklung der vom I und II. Kongreß
lestgesetzten Linie,
VHL Die orsanisatorischen Probleme.
Diese Fragestellung auf dem Gebiete der Teilforderungen mußte
durch eine richtige Formulierung der organisatorischen Aufgaben
der revolutionären Gewerkschaftsbewegung ergänzt werden, denn
die organisatorischen Probleme treffen bekanntlich mit der Politik
zusammen, Es handelte sich um neue Kampfmethoden in der- Periode
eines großen revolutionären Aufstieges. Hierbei möchte ich auf
die folgenden Formulierungen aus der Resolution des 1. Kongresses
aufmerksam machen, die bis auf den heutigen Tag aktuell geblieben
sind:
„Es sind neue Methoden des wirtschaftlichen Kampfes er-
forderlich, hervorgerufen durch die Zersetzungsperiode des
Kapitalismus, - Eine aggressive Wirtschaftspolitik der Gewerk-
schaften tut not, um nicht nur die Offensive des Kapitals abzu-
wehren. sondern auch zum Angriff überzusehen."