Full text: 10 Jahre Rote Gewerkschafts-Internationale

Sutzuheißen sei. Der Anhänger der Roten Gewerkschaftsinter- 
nationale muß nicht nur ein Muster an revolutionärem Geist, 
sondern auch ein Muster an Ausdauer und Kaltblütigkeit sein. 
Der Kernpunkt des Erfolges ist systematische, planmäßige und 
zähe Vorbereitung einer jeden Aktion, einer jeden Bewegung. 
Schnelligkeit und Unerbittlichkeit der Aktion muß mit höchst 
sorgfältiger Erforschung der Situation und der Umstände, wie auch 
des Organisationsstandes der feindlichen Kräfte verbunden sein. 
{m Klassenkampf wie im FrontkampF muß man nicht nur anzu- 
greifen, sondern auch geordnet und geschlossen den Rückzug 
anzutreten verstehen. Im Angriff wie in der Abwehr muß man 
stets auf eines bedacht sein: die Sympathien der breiten prole- 
tarischen Massen für sich zu gewinnen und die ganze sozial- 
Dolitische Situation, in der der Kampf verläuft, richtig zu er- 
lassen.” 
Nach dem I, Kongreß hat die RGI. auf ihren späteren Kon- 
gressen und Plenarkonferenzen die organisatorischen und taktischen 
Aufgaben der Masseneroberung wiederholt formuliert. Es gibt eine 
Anzahl von Beschlüssen über die Taktik in den einzelnen Ländern, 
doch alle Resolutionen der RGI., die auf: den internationalen Er- 
fahrungen fußen, gehen in der vom I, Kongreß gewiesenen Richtung- 
Die einheitliche Linie der RGI. im Verlauf ihrer zehnjährigen 
Existenz wird dadurch am besten charakterisiert. 
Mir scheint, daß diese wenigen Auszüge nicht nur vom rein 
historischen Standpunkte Beachtung verdienen, Wir hätten auch 
in der gegenwärtigen Situation nichts hinzufügen können, wollten 
wir formulieren, was wir unter Organisationsproblemen verstehen 
und wie wir die allgemeine Umgestaltung und die Hauptaufgaben 
unserer Gewerkschaften auffassen, 
IX. Nochmals: RGL und Komintern, 
Der I, Kongreß führte keinen einstimmigen Beschluß in der Frage 
der Wechselbeziehungen zwischen Komintern und der RGI. herbei, Die 
Periode vom I, bis zum II, Kongreß war in der ganzen Welt ein einziger 
scharfer Kampf um die Beschlüsse, die der I, Kongreß zu dieser Frage 
gefaßt hatte, Die Anarcho-Syndikalisten versuchten, ihre Kräfte durch 
Schaffung einer eigenen Internationale zusammenzuschließen, um in 
gemeinsamer Front gegen uns vorzugehen, Als dann der II, RGI.- 
Kongreß im Jahre 1922 zusammentrat, mußten wir uns wieder mit der 
Frage „Komintern und RG1.‘“ befassen. 
Diese Frage war besonders akut geworden, weil sich die Unitarische 
Gewerkschaftskonföderation (CGTU.) in Frankreich herausgebildet 
hatte. Die Mehrheit der führenden revolutionären Gewerkschafter 
Frankreichs sympathisierte wohl mit der Oktoberrevolution und der 
;owietrussischen Gewerkschaftsbewegung, nichtsdestoweniger wollten 
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