sie aber die von uns zur Frage der Wechselbeziehungen zwischen der
Komintern und der RGI, gefaßten Beschlüsse nicht anerkennen, Auf
dem II, Kongreß mußten wir uns darum abermals und allen Ernstes mit
einer anscheinend bereits gelösten Frage befassen, Bedingung der uni-
l'arischen Gewerkschaften Frankreichs für ihren Anschluß an die RGI.
war die Streichung des 8 11 der Statuten, der die Beziehungen zwischen
Komintern und der RGI. durch gegenseitige Vertretung in den Vollzugs-
organen regelt. Auf den Antrag der französischen Syndikalisten in dieser
Frage eingehen, hieße, ein sehr ernstes Zugeständnis machen, weil wir
die Notwendigkeit der gegenseitigen Vertretung aus prinzipiellen
Gründen verteidigten, Andererseits war die überaus wichtige Tatsache
in Betracht zu ziehen, daß die revolutionäre Gewerkschaftsbewegung
Frankreichs zu uns kam, und es handelte sich darum, ob ein solches Zu-
geständnis revolutionären Arbeitern gemacht werden durfte, die sich
noch nicht zum kommunistischen Standpunkt entwickelt hatten. Ich
wandte mich damals an Lenin, der mir nur eine einzige Frage stellte:
‚Kommen diese Gewerkschaften zu uns oder gehen sie von uns weg?
Entwickeln sie sich in Richtung einer Verständigung mit uns oder
nicht?* Auf meine Antwort, daß sie zu uns kamen, sagte Lenin: „Es
kann und soll hier ein Zugeständnis gemacht werden, Wären diese
Forderungen als Vorwand für die Abkehr von uns aufgestellt worden,
dann hätte es natürlich gar keinen politischen Sinn, ein Zugeständnis so
ernster Natur zu machen, Haben wir aber mit einer revolutionären
Arbeiterbewegung zu tun, die zwar immer noch von syndikalistischen
Traditionen durchdrungen ist, sich aber uns immer mehr nähert, dann
muß ein Zugeständnis gemacht werden, damit die Bewegung noch näher
Kommt und damit die Gewerkschaftsbewegung Frankreichs später in
lem Sinne beeinflußt werden kann, daß sie diese Vorurteile überwindet.”
Wir folgten dem Rat /Mjitschs und machten den französischen
Syndikalisten auf dem II. RGI-Kongreß ein Zugeständnis durch
Streichung des Paragraphen, der sie so beunruhigte. Nach voran-
gegangenem ideologischen Kampf und nach Feststellung unserer Posi-
tionen erklärten wir, daß wir nur dazu nachgeben, um die Einheitsfront
mit den revolutionären Arbeitern Frankreichs und der übrigen Länder
herbeizuführen, Hat sich diese Politik im Laufe aller dieser Jahre
bewährt? Voll und ganz. Die Vorurteile in der revolutionären Gewerk-
schaftsbewegung Frankreichs wurden allmählich überwunden, und die
revolutionären Arbeiter Frankreichs kamen uns immer näher, Heute
{ühren sie in überwiegender Mehrheit die Linie der RGI, und Komintern
durch, und die unitarischen Gewerkschaften bilden einen der stärksten
Trupps der RGI.
X, Kapitalsoffensive und proletarische Einheitsiront.
Im Mittelpunkt des Interesses stand auf dem IL Kongreß die Ein-
heitsfronttaktik, die angesichts der veränderten Situation und des ver-
önderten Verhältnisses der Klassenkräfte von der Komintern und RGI.
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