front von unten auf die Tagesordnung gesetzt, sondern auch die Ein-
heitsfront von oben, d, h, wir ließen die Möglichkeit zu, Verhandlungen
mit den reformistischen Gewerkschaftsspitzen, mit den Spitzen der
sozialdemokratischen Parteien zu führen, um auf der Basis unserer
Forderungen die Massen für den Kampf gegen ihre Führer zu gewinnen.
Es sei festgestellt, daß diese Verhandlungen meistenteils wie der „Fisch-
schwanz‘ endeten, wie die Franzosen sagen, d. h. ohne greifbare Er-
gebnisse, und nur soweit wie die kommunistische Partei und die revo-
‚utionären Gewerkschaften es verstanden, die Massen vermittelst der
Einheitsfront in Bewegung zu bringen, ihnen klarzumachen, was die
Einheitsfront ist, zu welchem Zweck und auf welcher Basis sie ge-
schaffen werden soll, ist sie in dieser oder jener Bewegung, in dem einen
oder anderen Lande von Nutzen gewesen,
XL Von der Einheitsfront zur Einheit der Gewerkschaltsbewegung.
Die Kapitalsoffensive nahm einen solchen Charakter und solche
Dimensionen an, daß 1924, zur Zeit des III. RGL-Kongresses, die Offen-
sive des Kapitals immer noch auf der ganzen Linie entwickelt wurde,
trotzdem es in einzelnen Ländern bereits zu ziemlich bedeutenden
Kämpfen und ziemlich scharfen Klassenzusammenstößen gekommen
war, In diese Zeit fällt auch der Beginn der Verpflanzung ameri-
kanischer Formen und Methoden der Arbeiterorganisation nach Europa.
Die kapitalistische Rationalisierung begann die Arbeitermassen mit ihrer
ganzen Last niederzudrücken, und noch gebieterischer wurde darum die
Notwendigkeit einheitlicher Aktionen der Arbeiter aller Richtungen.
Der III. Kongreß machte die weiteren Schritte. Die Einheitsfront-Parole,
d, h. die Losung gemeinsamer Aktionen wurde durch die Losung Ein-
heitsfront der Gewerkschaftsbewegung ergänzt, d, h. durch die Losung
des Kampfes um eine einheitliche Gewerkschaftsbewegung in jedem
Lande, des Kampfes um eine einheitliche Internationale. Um diese Frage
konzentrierte der III, Kongreß sein Interesse, und um diese Frage
drehten sich auch die Gegensätze auf dem III, Kongreß.
Ist eine Einheit der Gewerkschaftsbewegung denkbar? Auf welcher
Grundlage denken wir uns die Einheit zwischen der RGI, und der
Amsterdamer Internationale? Die Amsterdamer Internationale, die sich
an alle Gewerkschaften, hauptsächlich jedoch an die sowjetrussischen
wandte, sagte: „Die Tür ist offen, herein!‘ Wir hingegen gaben die
Parole aus: Einberufung eines Welt-Gewerkschaftskongresses auf dem
Boden proportionaler Vertretung, um auf einem solchen Kongreß die
Einheitsinternationale zu schaffen, Der ganze Kampf zwischen RGI.
und Amsterdam ging in der Periode von 1924 bis 1927 um das Einheits-
problem. Die IL und die Amsterdamer Internationale leiteten einen
wüsten Kampf gegen diese Losung ein, sie erblickten in der Einheits-
parole eine Falle für den internationalen Reformismus, Natürlich
sprachen sie nicht gegen die Einheit überhaupt, sondern dagegen, daß
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